Wie kommen denn die Kneipenterroristen allgemein an?
Ihre Onkelz-Cover-CD "Made in Hamburg" gefiel mir ÜBERHAUPT nicht. Mein Review auf Blackforces.de dazu:
ZitatManche Leute behaupten doch tatsächlich, ich sei von den Böhsen Onkelz besessen. Dass dem nicht so ist, muss ich wohl nicht unbedingt beweisen. Aber allerspätestens nach dem Durchhören dieser Scheibe hatte ich lange Zeit keinen Bedarf mehr an der Musik der Onkelz.
Aber von Anfang an: “Kneipenterroristen” nennen sich vier Jungs, die mit Onkelz-Coversongs gerade bei Live-Auftritten (unter anderem beim Onkelz-Abschiedsfestival am Lausitzring) für Furore gesorgt haben. Die Musiker sind im Metalbereich nicht unbekannt. Da wäre einmal Jörn, der Sänger, der auch Torment seine Stimme verleiht. Martin, der Gitarrist, ist einer der Gründer von Paragon. Drummer Karsten ist vielleicht durch seine diversen Cover-Band-Projekte bekannt (Bon Scott, Jack In Black, BarBQ, Kickhunter, Weinhold). Den Bass zupft Goofy, der sich hauptamtlich um die Kneipenterroristen kümmert.
Nun ergab es sich eines schönen Tages, dass die Kneipenterroristen eines ihrer Konzerte in Hamburg aufnehmen und auf CD unters Volk bringen konnten. Der geneigte Leser fragt sich hier natürlich unwillkürlich, welchen Sinn es macht, eine CD zu veröffentlichen, auf der sich nur Cover-Versionen befinden, Live gespielt - und noch dazu schlecht. Was man hier zu hören bekommt, ist wirklich unterstes Niveau. Jeder Onkelz-Fan sollte einen großen Bogen um dieses Album machen. Jeder nicht-Fan sowieso. Die Set-List (bzw. Track-List) ist zwar durchaus angenehm zu lesen und bei einem Konzert der “richtigen” Böhsen Onkelz wäre man davon angetan, dass vorwiegend ältere Songs gespielt wurden. “Terpentin” von der Viva Los Tioz (1998 ) ist dabei schon der aktuellste Song. Fehlen durften natürlich nicht “Danke für nichts”, “Das ist mein Leben”, “10 Jahre”, “Mexico” und als Abschluss “Erinnerungen”.
Allerdings überzeugen die Jungs bei keinem einzigen Lied. Der Gesang ist grauenhaft gegröhlt, ohne auch nur ansatzweise melodisch zu klingen (wer denkt, Kevin Russell ist ein schlechter Sänger, sollte sich die Kneipenterroristen einmal anhören). Die Instrumente hören sich noch recht gekonnt an, wobei die Aufnahme auch nicht alles herausholt, was möglich gewesen wäre. Nach spätestens 15 Minuten geht einem das amateurhafte Geschrammel derart auf die Nerven, dass man gerne wieder “Live in Dortmund” einlegt und sich über vergeleichsweise geniale Musiker freut.
Fazit: das einzige, was dem Album die Höchststrafe von nur einem Punkt erspart, ist der Mitgröhlfaktor, der zweifelsohne dieser Musik beiwohnt. Allerdings ist hier dennoch nicht mehr als 1 Bonuspunkt zu erwarten, wodurch wir uns bei insgesamt 2 (von 10 möglichen) Punkten einpendeln. Wer richtiges Onkelz-Live-Feeling erleben möchte, sollte sich die diversen Live-Aufnahmen (CD und DVD) dieser Band zur Gemüte führen und nicht auf einen Billig-Abklatsch wie die Kneipenterroristen setzen. [AE]
Zu diesem Review stehe ich immer noch.
Ihr aktueller Longplayer mit außschließlich eigenen Songs "Härter als der Rest" überzeugt aber immerhin so sehr, dass ich ihn mir gekauft habe, was schon ein Qualitätsmerkmal ist... Besonders gut gefallen mir "Holstenritter", "Hamburg wir steh'n zu dir" und besonders "Lust zu leiden", bei dem Jörn so langsam Russell-Qualitäten zeigt.
Live habe ich sie bislang noch nie gesehen. Wie sind sie im Vergleich zu anderen Onkelz-Coverbands?