Zitat
...einzigsten Argument was aus meiner Sicht gegen AKW spricht, ist die Tatsache das jedes Land welches AKW betreibt gleichzeitig die Möglichkeit besitzt atomare Waffen herzustellen. Aber da haben wir ja zum Glück "unsere" USA, die dafür sorgt, dass nur bestimmten Ländern dies gestattet wird Zunge raus
Hmm ist nicht ganz so einfach. Um aus dem Beiprodukt Plutonium waffenfähiges Material zu machen ist einiges an Know How und Investition gefragt. Aber von waffenfähigem Material zu strategischen Raketen ists ein langer, mühsamer und teurer Weg. Und ich bin mir sicher, dass da rechtzeitig 1-2 Carrier aus Übersee anklopfen sobald dort jemand mitbekommt dass ein Land in diese Richtung unterwegs ist.
Auch wenn die Wirkung nicht so spektakulär ist wie die einer ICBM, geht die höchste Bedrohung von "schmutzigen Bomben" aus. Die sind vergleichsweise einfach herzustellen auch ohne AKW. Zu einer leichten Variante davon reicht auch nicht angereichertes uran aus das sich ohne AKW gewinnen lässt.
aber back to topic 
Zitat
mal angenommen wenn als AKW´s in Deutschland ausgeschaltet werden würden.wo wollen wir denn den ganzen benötigten strom her bekommen?
Vermutlich aus Frankreich. Dort gibts sage und schreibe 59(!) von den Dingern, teilweise schön nahe an unserer Grenze. Und eine Nachricht "in Deutschland gehen alle AKW vom Netz" wird wahrscheinlich wie 2010 wieder einen Bauboom jenseits des Rheins auslösen.
Zitat
sofortiges abschalten aller meiler geht sicher nicht, aber ich denke, der rot-grüne atom-konsens, der ein abschalten nach und nach vorsieht, der letzte soll 2020 vom netz gehen, war eigentlich für alle seiten akzeptabel, der schwarz-gelbe laufzeitverlängerung geht 100%ig auf die mächtige atomlobby zurück.
Ob das so akzeptabel war lasse ich mal im Raum stehen weil ich hier nicht in die Politik ausschweifen will wo es vorkommt das Entscheidungen nicht mit Verstand sondern aus Populismus getroffen werden. Fakt ist, dass diese Koalition nicht wiedergewählt wurde, ob dieser Beschluss mit dazu beigetragen hat kann niemand mit Sicherheit sagen.
Genug zitiert, jetzt kommt mein Senf zum Sonntag:
Ich bin absolut kein Freund von Nuklearenergie, aber solange keine Alternative da ist, die die Umwelt nicht ebenfalls belastet (wie Steinkohle) den Energiebedarf zureichend und wirtschaftlich decken kann (nicht wie Solar/Wind/thermische Energiegewinnung) führt in meinen Augen nichts an den Dingern vorbei.
Die Aussage "Und wenn der Strom mehr kostet, das zahl ich gern" mag ja zutreffen, aber leider zahlen auch Unternehmen ihre Stromrechnung. Wenn die höher wird geht das zu mindestens 100% wieder auf die Preise und Deutschland als Produktionsstandort rückt weiter ins Abseits.
-> Importüberschuss -> Geldentwertung -> Verschärfung sozialer Misstände... Das führt ins Unendliche weiter.
Klar unsere Erde keine Ressource die man verbrauchen darf um auf dem Weltmarkt besser dazustehen, aber eine Vorreiterrolle bringt eben nur dann was wenn andere sich auch beteiligen. Und wenn führende Industrienationen nichtmal fähig sind im Kyoto-Protokoll eine Reduzierung der Emmissionswerte zu unterzeichnen, wie kommt man dann da drauf dass genau diese Regierungen Ihre AKW abschalten ? Noch dazu wo soweit ich weiss heute noch(!) dort teilweise AKWS auf dem technischen Stand von Tschernobyl am Laufen sind - wegen der Energiegewinnung ? Nein, sondern weils mit den alten Dingern einfacher ist U235 zu gewinnen...
Und das Ende vom Lied: Atomkraft ist keine Frage nationaler Politik sondern eine Sache die weltweit gemeinsam angegangen werden muss. Leider sind wir davon noch Lichtjahre entfernt.