Mal wieder ein lächerlicher Artikel über unsere Jungs. Diesmal kommt er vom "Impact Mailorder".
Schon seit einiger Zeit scheint sich ein Phänomen zu etablieren, daß für mich bis heute vollkommen unverständlich bleibt: Die sogenannte „Deutschrock Szene“. Entstanden aus Heldenverehrung für die Kackband „Böhse Onkelz“ haben sich Festivals wie das Ehrlich & Laut, Oft! Und Gut ( früher „Onkelz Fan Treffen“) oder GOND ( „Den Onkelz ein Fest“) etabliert, zu denen jährlich mehrere tausend „Fanz“ pilgern, um sich Combos wie Kneipenterroristen, Enkelz, Engel in Zivil oder ähnliche Coverbands am Fließband anzuschauen und ihren Idolen, den „Onkelz“ nachzutrauern.
Fast immer auf diesen Festivals am Start: Die Südtirloer Combo „Frei.Wild“, deren Umfeld auch das „Ehrlich & Laut“ organisiert. An sich ein weiterer belangloser „Onkelz Klon“ mit unpolitischen, teils patriotischen Songs und Jammerballaden wie „Böhse Onkelz – Unser Leben“.
2008 dann der Skandal: Freiwild Sänger Phillip Burger, ohnehin schon mit einer rechtsradikalen Vergangenheit behaftet, tritt in die rechte Südtirloer Partei „Die Freiheitlichen“ ein, wird nach einiger Zeit sogar Bezirksvorstand und „Freiwild“ sollen auf der „Freiheitlichen Rocknacht“ auftreten. Die „Freiheitlichen“ sind politisch in etwa mit den deutschen „Republikanern“ zu vergleichen, heißt: Einwanderung stoppen, kriminelle Ausländer raus u.s.w.....man lädt auch mal gerne Gastredner der österreichischen FPÖ ein.
Aufgrund der massiven Kritik von Label (Bandworm Records hatte die Band umgehend gekickt), Teilen der Fans und Management trat Burger wieder aus der Partei aus, allerdings mit einem herrlich debilen Statement:
„....Was die Mitgliedschaft bei den Freiheitlichen betrifft: Ich bin aus der Partei wieder ausgetreten und habe auch das Amt niedergelegt, aber nicht etwa deswegen, weil ich Schuldgefühle habe oder mit dem Partei-programm nicht einverstanden wäre, soviel ist sicher, sondern weil ich, vor allem nach der Aussprache mit der Crew, eingesehen habe, dass es etwas zwiespältig ist, Parteimitglied zu sein und gleichzeitig Distanz vor der gesamten Politik zu nehmen, da gebe ich euch recht und habe meine Konsequenzen gezogen. Was war, kann man nun mal nicht ändern, was geschehen ist, ist geschehen.“
Im Klartext: Burger vertritt weiterhin die Ziele der Partei „Die Freiheitlichen“, will nur seine Band nicht mit rechter Politik in Verbindung bringen. Der „Deutschrock Szene“ reichte diese lächerliche, verlogene Rechtfertigung offenbar ( bis auf wenige Ausnahmen...), 2009 waren „Freiwild“ wieder auf allen „Deutschrock“ Open Airs & Festivals im Line Up, als wäre nichts geschehen.
Der Ruf „ein bißchen rechts“ zu sein, scheint sogar eher förderlich, die Band stieg mit ihrem neuen Album „Hart am Wind“ kürzlich in die Charts ein, gab Interviews in Mags wie dem Rock Hard oder Metal Hammer, wurde auf Myspace gefeatured und spielt 2010 in Wacken und auf dem Summerbreeze Open Air.
Umso bedauerlicher, daß mittlerweile Teile der Punkszene teils offen, teils im Hintergrund bei diesem Zirkus mitmischen, obwohl die Fakten zu „Freiwild“ bekannt sind. Wohl auch, um den Ruf dieser Veranstaltungen aufzupolieren, werden immer öfter auch korrekte Bands aus „unserer“ Szene für diese „Deutschrock“ Festivals gebucht und nur wenige (lobend erwähnt seien hier mal Berliner Weisse und Berserker/Berlin) sind konsequent genug, die guten Gagen und die Möglichkeit vor einem großen Publikum aufzutreten, auszuschlagen.
Offensichtlich kann man in „Onkelzland“ gutes Geld verdienen & sich wohl alles schönreden bis es paßt...
Quelle: http://www.impact-mailorder.de/blog.php?actio…ment&blog_id=84