Derzeit steht Freiwild im Zentrum des Interesses. Die Band formuliert angeblich völkische und nationalistische Texte. Ich will anhand eines Beispiels erklären, warum dem nicht so ist.
Der immer wieder in der Kritik stehende Refrain von "Wahre Werte" sagt folgendes:
ZitatSprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat
Ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk
Wer sich mit diesen Zeilen beschäftigt, bemerkt recht schnell, dass es sich im Grunde um nichts anderes handelt, als um im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verbriefte Rechte:
ZitatArt. 2 Absatz 1
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Art. 3 Absatz 3
Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Wer sich also gegen diese Zeilen im Lied "Wahre Werte" stellt, stellt sich gegen unser Grundgesetz und nicht nur gegen Südtiroler, sondern auch gegen die dänische Minderheit in Deutschland , Sorben , die friesische Volksgruppe und viele andere Minderheiten. Was das bedeutet, wenn man sich gegen unser Grundgesetz stellt, brauche ich hoffentlich nicht zu betonen.
Ich stehe zu dem Text von "Wahre Werte", weil ich möchte, dass Minderheiten in einem Land das Recht dazu haben, ihre Sprache, ihren Brauchtum und ihren Glauben weiterzuleben. Ich will niemandem verbieten, die Sprache zu sprechen die er sprechen will, die Feste zu feiern, die er feiern möchte und den Glauben zu leben, den er leben möchte.
Deswegen finde ich den Text von "Wahre Werte" wichtig und richtig. Und ich bleibe dabei: Unser Grundgesetz ist wertvoll und gegen alle seine Gegner zu beschützen.