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Tourbericht
Viva la Familia.
Im Zusammenhang mit der Band Böhse Onkelz ist dieser Ausspruch wohl niemals ganz wegzudenken. Schon zu Zeiten der Onkelz, sprach man von Familie, Zusammenhalt und dergleichen. In Deutschland gibt es nach nun mehr als 3 Jahre nach der Auflösung der Kombo immer noch mehrere hunderttausend Anhänger, eben die Neffen und Nichten.
Die größte Onkelzfanseite „heilige-lieder.de“ lud zum fünfjährigen Bestehen ein und ließ ein fettes Line-Up vom Stapel wo viele Deutschrocker eigentlich nur ausflippen können vor Freude.
Für mich begann die Reise in den Norden von Bayern, genauer gesagt in das Dorf Esselbach, gegen 4.30h von Bochum aus, wo ich über Köln, Frankfurt und dann Darmstadt vom Andy (signum71) nach Esselbach fuhr. Als wir um 12.30h ankamen begann sofort der Bühnenaufbau mit den Jungs von PAW und mit Marc, der für den Sound und das Licht zuständig war. Die nächsten Stunden hieß es tragen, drücken, auf und ab etc. pp.
Den kompletten Freitag verbrachten wir also damit, dass wir den Backstagebereich fertig bekamen und so schnell wie möglich Licht und Sound fertig hatten. Leider gab es ein Problem mit der Stromversorgung. Etwas schwach auf der Brust, die Halle. Nachdem man über Umwegen die THW ranbekam, wo für teuer Geld ein Generator ranngekarrt wurde konnte man wenigstens am nächsten Tag die Arbeiten an der Bühne doch noch rechtzeitig beenden. Ein lustiges Spielchen gab es auch zu bewundern, als der hausmeister sich gegen alles wehrte und zu allem nein sagte, der Bürgermeister jedoch um einiges lockerer war und alles zuließ und somit bspw. Backstage geraucht werden durfte usw. usf..

Samstag 7.6
Schon früh am Morgen war ich in der Halle anzutreffen, habe dort die Fenster so gut es ging verdunkelt und Backstage brachten wir Kühlschränke rein. Die Merchandisestände wurden von den jeweiligen Crew-Mitgliedern der Bands aufgebaut. Auf dem Zeltplatz, wo ca. 350 Leute gebucht hatten, hielt ich es aufgrund von Heuschnupfen aber nicht aus, so dass ich fortan nur noch in der Halle zu finden war. Gegen 16h war Einlass und um kurz nach 17.00h ging ich das erste mal auf die Bühne um dort die Sieger für die drei Contests „Fan mit weitester Anreise“, „Gummiweitwurfstiefel“ und „Fan mit krassestem Outfit“ jeweils einen Pokal zu überreichen...obwohl die beiden letztgenannten Personen die selben waren. Vor gefühlten 300 Leuten kündigte ich dann Berserker an. Die Berliner sind eine wahre Pracht und hätten vor einem größeren Publikum durchaus mehr Begeisterung wecken können. Leider waren viele Leute noch nicht in der Halle oder draußen am Rauchen, jedenfalls war die Halle nur rar gesät mit Leuten. Schade schade, denn Berserker gaben spielerisch alles und haben den, für mich bis dato, besten Auftritt gehabt den ich von den Jungs sah. Gute sechzig Minuten spielte sich der Berliner Vierer durch sämtliche Alben und machte als Opener nie eine schlechte Figur. Schön auch das Schröder zum Geburtstagsständchen anstimmte und auch thematisch zwischen den Pausen gerne auf die Geburtstagsthematik einging.
Es folgten die Jungs aus dem rheinländsichen Ruppichteroth, Kärbholz. Überraschend war hier vor allem, dass hinter dem Schlagzeug eine Aushilfe saß, Stefan, der den eigentlichen Drummer Christian ersetzen musste an diesem Abend. Vor einem geschätzten 450-Mannpublikum zu spielen, war für den Jungspund die bisher größte musikalische Leistung, welche er aber mit Bravur bestand. Die drei Stammspieler überzeugten mit gewohnter Routine und fehlerfreiem Spiel. Die Freunde aus Berlin wurden mal wieder angehalten bei „Das Feuer in mir“ mit zu singen. Der Großteil der Setlist bestand aus dem neuen Material „Zurück nach Vorn“, welches bei den wenigen Leuten die vor der Bühne waren, ankam. Das aber doch ein eher verhaltenes Publikum bzw. reine Onkelzfans in der Halle waren, merkte ein jeder spätestens als Adrian den Backgroundgesang bei „Mein Weg“ übernehmen musste, der eigentlich seit fast über einem Jahr auf fast jdm. Kärbholzkonzert vom Publikum übernommen wird. Die Stimmung besserte sich allmählich als Wilde Jungs auf die Bühne kamen. Mit ihrem nagelneuen Album „Bis aufs Blut“ und einem zweiten Gitarristen im Gepäck feuerten die Jungs aus Fulda eine ordentliche Salve nach der anderen gen Publikum und die ersten halbwegs brauchbaren Mosh-Pits entstanden. Die bessere Stimmung der Fans ließ die Band noch mehr besser aussehen, meiner Meinung nach auch hier, der beste Auftritt den ich bislang von den Hessen sah. Sehr schön vor allem das von der Bühne aus immer wieder Luftfußballbälle in das Publikum befördert wurden, die dann munter durch das Publikum gekickt und geboxt wurden.
Es folgte die Miss-VLF-Wahl, wo ca. 12 Mädels sich freiwillig der harten und destosterongeladenen Jury sich zur Schau stellten. Da ich hier die Wahl etwas in die Länge zog und auch Tyson sich hier sehr gut als Entertainer präsentierte.
Danach folgte die Hanauer Band 9mm Assi Rock’n Roll,welche kurzfristig ins Billing rutschte. Volker, Bommel und Co. Peitschten sich schnell durch die Setlist, Ansagen wurden stark reduziert und die Meute dennoch ordentlich angeheizt. Bis hier hin konnte man die beste Stimmung im Publikum ausmachen, Hardrock der Früchfrüchte trägt. Die musikalische Erfahrung der Band macht sich das ein oder andere mal mehr als nur bezahlt und so wissen die Hessen stets zu begeistern. Vorallem der Jungspund Bommel wird mehr und mehr zum Sympathieträger der Band, wo man nur hoffen kann, dass er nicht verheizt wird.
Es folgte die schwierigste Ansage für mich, denn auch wenn ich alle Bands mittlerweile gut kenne und ein recht freundschaftliches Verhältnis mit ihnen Pflege, so war es nicht so einfach für mich Frei.Wild anzukündigen. Diese Band hat mich nun mal stark beeinflusst, woraus man keinen Hehl machen muss. In eine auf 60min gekürztes Setlist knallte man den Nordbayern einen Hit nach dem anderen um die Ohren. Es wurde ordentlich gepogt, mitgesungen und geklatscht. Auch wenn die hier 800 Leute, die sich mittlerweile eingefunden hatten, immer noch recht verhalten wirkten war die Stimmung relativ gut. Trotzdem hatte man stets ein Gefühl der Distanz in sich. Die fette Lichtanlage machte Philipp dann etwas zu schaffen so das ich bei den Liedern „Voll“ und „Südtirol“ beim Gesang mit aushalf. Erschöpft und doch mit dem gewissen ordentlich die Hütte gerockt zu haben verließen die Südtiroler die Bühne und machten den Weg frei für den Headliner. Zuvor aber gab es noch eine Tombolaverlosung, wobei Melly als Glücksfee mir diente und so gingen bspw. Shirts, Felle, Becken, CDs, LPs und viel mehr an erfreute Zuschauer. Natürlich war alles unterschrieben und teilweise recht rares Zeugs. Es zockten nun die Enkelz und entfachten ein Feuer, welches ich so definitiv nicht mehr erwartet hätte. Das Publikum schien wahrlich nur auf die Enkelz zu warten und machten gut Stimmung, auch wenn die Hütte nach wie vor zuviel Platz bot. Durch den Auftritt von 9mm kürzten auch die Enkelz ein wenig ihre Setlist und spielten sich von einem Onkelzklassiker zum nächsten, streuten aber auch hin und wieder einen ihrer eigenen Songs ein. Wie schon in Wunsdorf trommelte Bommel von 9mm für den erkrankten Krid. Gute Besserung wünsch ich Dir auf diesem Wege.
Gegen 2h nahte der Abschied und die Halle hatte es doch ein wenig geschafft zu erbeben. Um 3h verließ ich dann die Halle als einer der letzten, wenn auch ungewollt und „allein“. Andy, Simone und ich fuhren noch mal kurz zum zeltplatz hoch, schauten nach dem rechten und dann ging es für mich ins Hotel.
Am nächsten Tag hieß es dann putzen, Wischen und Aufräumen...Stress und Ärger den ich hier jetzt nicht weiter aufzählen möchte, dass wird anderweitig geklärt denke ich.

Pro:
- super Bands, sehr spielfreudig
- hammergeiles Catering, wunderes Essen
- schöner druckvoller Sound und klasse Lichtshow
- recht moderate Getränkepreise
- top Security (Gremium Marburg, nur zu Empfehlen)

Negativ.
- zu wenig Leute
- seltsame Gesamtstimmung
- viele Alkoholleichen
- zu viel Stress und Ärger im Vorfeld bzw. nach dem Konzert

Gruß und Dank an:
Die komplette Crew von HL (Marco+Freundin, Andy, Simone, Sven, Matze, Alex usw.), danke für das Moderieren und dem schönen WE.
Sänmtlichen Bands und Crews (Michl, Melly, Rippi, Daddy, Alex, Flo, Weiza, Harry, Lenschen, Hacki, Schumi usw. usf.), den Jungs von PAW, natürlich Marc, dem Bürgermeister für die korrekte Courage und ich danke mal an dieser Stelle auch Kuki, hat mir den Abend wudnerbar versüsst *g* Bozi, die Bamberger, Panzermensch, Sir.W, Suse alle anderen vom AGF und und und und.... sorry für alle die ich vergaß

Setlist Berserker
01 Ich habs satt
02 Was uns bewegt
03 Meine Meinung
04 Hört her
05 Attraktivität
06 Kein Blick zurpck
07 Atme wenn Du kannst
08 Diktator
09 Träume nicht dein Leben
10 Komm zurück
11 Direkt ins Herz
12 Das Schwein
13 Mein Name ist Unglück
14 Die Wut
15 Auf Wiedersehen
16 Berserker

Setlist Kärbholz
01 Intro
02 Deine Pflicht
03 Vollg Rock’n Roll
04 Spiel des Lebens
05 Genug der warmen Worte
06 Pech und Schwefel
07 Auf der Suche
08 Jetzt oder nie
09 Ein neuer Tag
10 Das Feuer in mir
11 Ich bereue nichts
12 Zwischen Liebe und Hass
13 Nicht zu kontrollieren
14 Folge niemand
15 Mein Weg

Setlist Wilde Jungs
01 Wilde Welt
02 Bis aufs Blut
03 Kein Böser Ort
04 Preist den Herrn
05 Vollgaspilot
06 Auf und davon
07 Böse Mädchen
08 Auf die Knie Marie
09 Kreuzberglied
10 Muttertag
11 Frankfurter Jungs
12 Wunder 06
13 Danke Schlampe
14 Es wäre mal wieder schön
15 Engel fickt man nicht
16 Der letzte Tag

Setlist Frei.Wild
1. Intro
2. Sie hat dir nen Arschtritt gegeben
3. Frei.Wild
4. Irgendwer steht dir zur Seite
5. Alkohol
6. Halt deine Schnauze
7. Voll
8. Südtirol
9. Weiter, immer weiter
10. Schwarz & Weiß
11. Das Land der Vollidioten
12. Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

Setlist Enkelz
01 Die Firma
02 Hier sind die Onkelz
03 10 Jahre
04 Nichts ist so hart...
05 Guten Tag
06 Leck mich
07 Onkelz 2000
08 Stunde des Siegers
09 Es ist vorbei
10 Keine Amnestie für MTV
11 Zu den Sternen
12 Dunkler Ort
13 Buch der Erinnerung
14 Finde die Wahrheit
15 Terpentin
16 Medley
17 Mexico
18 Lieber stehend sterben
19 Heilige Lieder
20 Auf gute Freunde
21 Wir ham noch lange nicht genug
22 Wir sind die Enkelz

Sauber B-Unit, dank Dir!