Von Enrico Ahlig
Der ECHO (ARD, 20.15 Uhr) tanzt heute ein bisschen nach der Pfeife von Frei.Wild.
Das Duett des wichtigsten deutschen Musikpreises und der Südtiroler Rockband geht in die nächste Strophe, und die klingt nach Versöhnung.
Vor drei Jahren waren Frei.Wild unerwünscht, heute Abend wird für sie Ablauf der Verleihung auf den Kopf gestellt, wie BILD aus Produktionskreisen erfuhr – damit die nominierte Band am selben Abend noch ein Konzert in Emden spielen kann.
Frei.Wild befinden sich inmitten ihrer aktuellen Tour. Um das Konzert nicht abzusagen und dennoch an der Preisverleihung teilzunehmen, haben die Echo-Macher die Kategorie „Rock Alternativ National“ an den Anfang der TV-Show gestellt – als Zeichen der Versöhnung. Vor Wochen bereits haben sich die Echo-Verantwortlichen bei der Band für den Rausschmiss im Jahr 2013 entschuldigt.
BILD weiß: Frei.Wild werden den Preis mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen. Da sich der Echo nach den Verkaufszahlen richtet, müssten die Südtiroler zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte den Preis verliehen bekommen. Sie haben die meisten Alben aller in der Kategorie nominierten Künstler verkauft.
Unmittelbar nach der Preisübergabe wird die Band zum Flughafen eilen, wo ein Privatjet wartet, der sie zum Konzert nach Emden fliegt. Dort soll gegen 23 Uhr ihr Auftritt beginnen.
Echo und Frei.Wild – die Zoff-Chronologie
• 2011 sind Frei.Wild erstmalig für den Echo nominiert und besuchen die Musikverleihung in Berlin.
[*] Als sie 2013 erneut nominiert werden, bricht ein Sturm der Entrüstung los. Künstler wie Mia und Kraftklub werfen der Band vor, rechtsnationales Gedankengut zu transportieren; sie boykottieren die Veranstaltung. Der Protest führt dazu, dass Frei.Wild vom Echo ausgeladen werden.
[*] 2014 wird eine Ethik-Kommission eingerichtet – um die erneute Nominierung der Band (dieses Mal für das Akustik-Album „Still“) zu prüfen. Doch als der Echo der Band grünes Licht gibt, bekommen sie von den Südtirolern einen Korb.
Die ARD überträgt den ECHO heute Abend von 20.15 Uhr an.