Hier mal was zum Lesen- wir hoffen, wir können helfen!!!

    • Offizieller Beitrag

    Macht euch mal die Mühe und lest es komplett durch, wir bitten jeden, nicht wieder Texte aus dem Zusammenhang zu reißen und falsch zu interpretieren:


    Überrascht von der Kampagne der Ärzte & Co?

    Antwort: Eigentlich waren es ja nur Kraftklub und Mia, die nicht kommen wollten. Die Frage, die man sich hier ganz am Anfang stellen muss, ist die nach den Beweggründen zu diesem Schnellschuss. Die ohnehin bei beiden nicht vorhandene reale Chance den Echo hier zu gewinnen, sollte die Entscheidung dazu nicht sonderlich erschwert haben. Dafür waren deren Verkaufszahlen schlichtweg nicht ausreichend. Dass man hier aber eine emotionale Abneigung zu einer politischen Anfeindung gegen uns macht, ist eigentliche das Schlimme daran. Der in der Öffentlichkeit große und vor allem kostenlose Lohn eines daraus resultierenden unheimlich großen Promoeffektes war ja von vornherein kalkulierbar. Von dem her überraschten uns ihre Aussagen nicht wirklich, zumal Mia hier ja eigentlich erst einen ganzen Tag später auf einen eh schon unaufhaltsamen Zug des Skandals aufgesprungen ist. Es scheint, als wollte sie diesen Effekt auf keinen Fall versäumen. Die Echo-Nominierungen waren den Künstlern ja schon länger bekannt. Also hätte man hier konsequenterweise auch schon vorher reagieren können. Wir sind der Meinung, dass viele Menschen des öffentlichen Lebens ein Pauschalurteil fällen, obwohl in Bezug auf Rechtsextremismus auch bei Frei.Wild und den besagten Bands absoluter Konsens und Einigkeit besteht. Dass man diesen Konsens aber nicht wahrhaben will und lieber gegen ein Feinbild kämpft, das eigentlich keines ist, zeigt eines wirklich ganz genau: es geht hier nicht um die Band Frei.Wild und deren Texte, sondern um eine Band die offensichtlich groß genug ist, diese Feindbild-Rolle zu übernehmen. Da kommt es scheinbar nur auf eines an. Die Band trägt diesen Stempel und diesen mag man nicht. Wer der Träger ist, tut nichts zur Sache. Ein solche Haltung repräsentiert ein Denken und Handeln, das es schon einmal gab und das kein Mensch mehr haben will. Hier von einer demokratischen, friedlichen Vorgehensweise zu sprechen, wäre schlichtweg falsch.

    Wenn heutzutage Lieder einer Band, die nicht auf dem Index stehen und eine Vergangenheit eines Sängers, welche knapp 15 Jahre zurückliegt ausreichen, um im Internet einen solchen Sturm loszutreten, dann ist das eigentlich beängstigend und sollte für jeden mal die Frage auftun, ob die Macht dieser Shitstorms nicht Dimensionen annimmt, die schlichtweg unkontrollierbar sind. Nun denn, es war eine durchaus schlau gestrickte Marketingstrategie dieser Bands, die sich aber in Bezug auf uns nicht wirklich negativ ausgewirkt habt. Wir sehen diese große Plattform jetzt als einmalige Chance an, den Menschen Frei.Wild so zu vermitteln, wie Frei.Wild eben ist: fern jeder politischen Extreme. Frei.Wild ist vielmehr die Stimme derer, die das, was die Gesellschaft totschweigen will, nicht unausgesprochen lassen wollen. Diese Themen verpacken wir in Musik und machen sie hörbar! Dabei vermitteln wir ein positives, kraftvolles Lebensgefühl!


    Hattet ihr die Möglichkeit, mit den Veranstaltern zu sprechen?

    Antwort: Wie gesagt, vor dem Ausschluss hatten weder die Phono Akademie noch Vertreter der Gruppen Kraftklub und Mia das Gespräch mit uns oder unserem Management gesucht. Unser Ausschluss war ein Paradigmenwechsel, ein klassischer Regelbruch, ein Präzedenzfall, was ja auch seitens der Phonoakademie bestätigt wurde. Offenkundig wollte man uns nicht - wie sonst in ähnlichen Fällen üblich und vor Gericht grundrechtlich garantiert - ein Recht auf Anhörung zugestehen. Dass sich jetzt wirklich so viele Menschen auf unsere Seite stellen, ob man die Band mag oder nicht und von einem Schlag ins Gesicht für jede Form von Demokratischen Werten spricht, zeigt die Konsequenz dieser Verurteilung. Zensur bleibt Zensur. Der Tenor der Frei.Wild-Befürworter, sowohl von Prominenten, Privatleuten aber auch durchaus großer Medien, kommt auf einen Nenner: Es war ein Fehler uns auszuschließen, der dem Echo nachhaltig schadet.


    Wie erklärt Ihr Euch den Ausschluss?

    Antwort: Offenbar sind die Herren in der Deutschen Phono Akademie in Anbetracht der Presseberichterstattung eingeknickt und haben sich dem Druck von zwei Bands und dem daraus hervorgegangenen Shitstrorm gebeugt. Der Echo und seine Regeln waren so einfach wie transparent - es gewinnt, wer am meisten Platten verkauft hat. Wer soll denn jetzt bitteschön in Zukunft entscheiden, welche Künstler noch nominiert werden dürfen oder nicht? Bands? Shitstormnerds? Berichterstattungen? Der Musikverband hat sich hier ein klassisches Eigentor geschossen, das er erstmal verkraften muss. Damit wurde das Ansehen des Echos endgültig zu Grunde gerichtet. Unser Ausschluss war ein Fehler, daran ändert auch nicht die beste Ausrede der Welt, oder ein eilig und - mal im Ernst - unüberlegtes Statement, das sich um Kopf und Kragen redet.


    Bis vor kurzem wurdet ihr gefeiert, jetzt ladet man Frei.Wild bei Festivals aus. Was ist los in Deutschland?

    Frei.Wild wird auch heute noch gefeiert und das in einem noch nie zuvor da gewesenen Ausmaß. Dass man daneben auch gehasst wird, muss man ertragen, doch wie sagt man so schön: viel Feind, viel Ehr. Das wird sich in Zukunft in noch viel größerem Ausmaße zeigen. Es gibt einfach Menschen, die immer wieder versuchen werden, uns in ein rechtes Licht zu drängen. Gäbe es nicht Frei.Wild, dann wäre es halt eine andere Band. Deutschland will und braucht offensichtlich dieses Feindbild. Das liegt wohl an der Sensibilität mit Worten wie Heimat, die wir zwar in einem Gesamtrepertoire an weit über 200 Songs in nur drei Liedern besingen, welche aber scheinbar vollkommen ausreichen, um diese Sensibilität der Vergangenheitsbewältigung auf eine Stufe zu heben, die ganz klar mit Meinungsfreiheit und Grundrechten gar nichts mehr zu tun hat, schlichtweg verfassungswidrig ist. Dass wir mit Südtirol einfach ein tolles Lebensgefühl verbinden - Südtirols Autonomie und Kultur als ungemein wichtiges Gut empfinden - und dieses im Ventil Musik auch zum Ausdruck bringen, liegt nicht an Provokation, aber vielmehr im Spirit des Rock`n Roll, der schon immer dafür da war, Lebensgefühle zu verarbeiten und Lebensgefühle zu vermitteln. Heimat, das heißt für uns Familie, Freunde, Natur, Zusammenleben, Glaube, Kultur und vieles mehr. Es heißt für uns auch Geschichte, Tradition, Identität, Zugehörigkeit und einfach ein glückliches Zuhause zu haben, wo man sich wohl fühlt. Daran ändert auch die mittlerweile vorwiegende, durch unsere Arbeit bedingte Wohnsituation in Deutschland nichts: " Dohoam isch Dohoam ". Wir lieben die Gedanken an unsere Kindheit, die Schönheit der Natur, die Dialekte, ja eigentlich alles, auch wenn so manche Südtiroler Charaktereigenschaften nicht leicht nachvollziehbar sind. Genau diese Verbundenheit, wie sie weltweit schier jeder empfindet, wird in unserem Fall in Deutschland falsch ausgelegt. Dort muss man mit Begriffen wie "Heimat" und "Werte" sehr aufpassen, vor allem, wenn man so erfolgreich wird, weil diese Begriffe gleich in einem Zusammenhang mit den schrecklichen Verbrechen der Nazis gesehen werden. Dass Südtirol in drei unserer Songs dennoch besungen wird, und selbst von einigen wenigen Südtirolern selbst ungemein scheinheilig angeprangert wird, verdeutlicht nicht etwa eine radikale Haltung unsererseits, die es einfach nicht gibt, sondern eine radikale, ausgrenzende und bestimmt asoziale Umgangsform eben dieser uns gegenüber. Wer andere Meinungen nicht zulässt, ausgrenzt, ausschließt und keine Chance auslässt, genau das in Szene zu setzen, braucht nicht über den Faschismus schimpfen, denn er lebt ihn selbst. Für uns gilt und galt schon immer: "Leben und Leben lassen", Blindes Verurteilen, Zensur und Scheinheiligkeit sind und bleiben uns fremd und menschenverachtend. Rufmord, eben nur sein eigenes Denken zuzulassen und Andersdenkende an den Pranger zu stellen, das ist radikal und genau darüber sollten die Damen und Herren nachdenken.


    Ihr habt euch immer wieder von den Rechtsextremen distanziert. Zu wenig?

    Antwort: Wir können nicht mehr tun, als immer und immer wieder unsere Stimme gegen Extremismus zu erheben. Ob mit Ansagen, in Statements, ob bei Aktionen mit dem Fanclub, ob mit Merchmotiven oder in Songs und Videos, wir sind hier sehr konsequent und aktiv zugleich. Wir wünschen uns allerdings, dass Menschen den Dialog mit uns suchen, die Texte komplett lesen und sich dann selbst ein Bild über uns und unsere Lieder machen - reden, zuhören, ja selbst lesen verbindet. Sich zu informieren schafft Wissen, abschreiben und nachplappern und hetzen erzeugt das Gegenteil und zeugt auch nicht gerade von intelligentem Handeln. Für Bands wie Kraftklub oder Mia stehen unsere Türen auch heute noch offen. Wir sind weder nachtragend, noch bockig. Für medial ausgeschlachtete Diskussionen mit vermummten Selbstinszenierten und selbsternannten Experten, bei denen man die Intention dahinter blind erkennt, die auch die Popularität von Frei.Wild als Podium für ihre Selbstinszenierung oder zur Promotion ihrer Flopbücher missbrauchen, nicht. Wir wollen in der Öffentlichkeit keine Isolation, wir wollen den Dialog, reden verbindet nun mal. Weil man uns aber auf der Anklagebank haben möchte und auch so behandelt, wir uns aber nicht auf der Anklagebank sehen, darf ein Gespräch auch nicht in dieser Form geführt werden. Schon gar nicht, wenn es von Medien für ihre Zwecke benutzt wird und man die eigentliche Windrichtung schon in der Fragestellung spürt.
    Beim Phonoverband, der sich ja auch als interkultureller, weltoffener und vermeintlicher "Demokratie-Verteidiger der ersten Kategorie" sieht, wäre es ein leichtes gewesen, uns auseinander zu nehmen oder gar nicht erst zuzulassen, wenn wir wirklich verkappte Nazis wären. Dennoch wurden wir nominiert und hinterher auf Druck zweier Bands und dem derzeitigen Schreckgespenst "Shitstorm" wieder ausgeladen. Das Gespräch wurde dennoch nicht gesucht. Warum?, fragt man sich natürlich schon. Hat man ein schelchtes Gewissen und weiß man etwa, dass man nicht korrekt gehandelt hat? Fakt bleibt, dass man uns nichts vorwerfen kann, genau wie sowohl der Phonoverband als auch der Verfassungsschutz bestätigt haben. Aber mal ehrlich, wir kennen dieses Spiel und den Ausgang eigentlich auch, denn es war bislang immer so: Jeder Angriff gegen Frei.Wild war ein Sprung eines Tigers, die Landung war jedes mal die eines Kätzchens. Es ist scheinbar unser Schicksal, diesen beschissenen Ruf zu tragen, aber wir wissen auch, dass es in unserer großen Verantwortung liegt, jedem das Gegenteil zu beweisen und Menschen präventiv vor politischer Übermotivation zu warnen. Dass uns das ganz gewiss schon hunderte Male gelungen ist, ist eine Erfolg, den uns so weder Politiker, Journalisten, ja noch nicht mal die Schulen nachmachen können. Und andere Bands schon mal gar nicht, weil man ihnen auch gar kein Gehör schenkt. Das Sprachrohr Musik ist und bleibt das Sprachrohr der Jugend. Wir können jedem nur ans Herz legen, sich mit den Texten der Band auseinanderzusetzen, da bedarf es eigentlich auch keines weiteren Gesprächs. Wer ein solches in privater Form wünscht, kann dies gerne tun. Vor einen politischen Karren lassen wir uns nicht spannen, als Quotenbringer mit anschließender Falschdarstellung erst recht nicht.


    Habt ihr Solidarität erfahren? Von wem? Auch aus Südtirol?

    Antwort: Ja und die Solidaritätswelle war noch nie so groß wie jetzt. Wenn man sich die Umfragewerte bei BILD.de anschaut und man merkt, dass 83% der über 60.000 abgegebenen Stimmen unseren Ausschluss als falsch ansehen, so ist das ein klares Zeichen für uns. Die Pro Frei.Wild Kommentare vieler Prominenter tun ihr Übriges. Das Lustigste sind aber die Stimmen innerhalb der Branche. Fragen sie doch mal bei Universal, Sony, Warner und EMI nach, was dort über die Entscheidung gedacht wird. Nicht alle sind hier einer Meinung. Dass die Verantwortlichen sich wirklich fragen müssen, wie sie in Zukunft den Echo der Öffentlichkeit verkaufen wollen, ist ein großes Problem. Und dass selbst Sprecher des ARD, das den Echo ausstrahlt, sehr geteilter Meinung darüber sind, ist Solidarität genug. Unsere Fans hat es jedenfalls zusammengeschweißt und vervielfältigt, denen gilt auch unser größter Dank. Was soll jedenfalls das Fernsehpublikum denken, das ja nun quasi hinters Licht geführt wird? Da wir - obwohl nach den Regularien des Echo dabei - nun ausgeschlossen sind, kann man hier nicht mehr von einer ehrlichen Regelung, sondern nur noch von Willkür sprechen. Schade um den wichtigsten deutschen Musikpreis. Jedenfalls erfahren wir viel Unterstützung. Kontroversen zeigen, wir stehen hier bei weitem nicht allein da. Auch in Südtirol erfahren wir viel Zuspruch, wie beispielsweise von den Kastlruther Spatzen, großen Teilen der Musikszene sowie von so ziemlich allen, die uns wirklich kennen.


    Tritt Frei.Wild vielleicht jemandem auf die Zehen? Den großen Plattenfirmen?

    Antwort: Frei.Wild agiert unabhängig. Wir produzieren unsere Alben selbst, wir sind unsere eigene Plattenfirma und stellen das Konzept der großen Plattenfirmen tatsächlich auf den Kopf. Das ist eine Gefahr für die großen Labels. Welche Daseinsberechtigung sollten diese noch haben, wenn andere Bands unserem Beispiel folgen? Auch unsere Tourneen werden von uns produziert und veranstaltet. Gleichwohl sehen wir die Major-Tonträgerunternehmen wie Warner, Universal, Sony und EMI aber keinesfalls als Gegner. Wir denken, beide Welten haben ihre Begründung und Berechtigung. Natürlich unterstützen die großen Companys ihre eigenen Künstler mehr, das ist klar. Der Schnellschuss der beiden Künstler lag jedenfalls nicht im Interesse der großen Plattenfirmen, das ist öffentlich einsehbar. Nun ist es wie es ist, die große mächtige Maschinerie der Plattenindustrie hat durch diese Geschichte durchaus Sand ins Getriebe bekommen.


    Die Neonazis finden Frei.Wild gut. Ist es also doch eure Absicht, auch dieses Publikum zu erreichen?

    Antwort: Erstmal ist das schlichtweg eine falsche Behauptung, die wir mit Verlaub so nicht hinnehmen werden. Neonazis finden Frei.Wild nicht nur nicht gut, sondern schlichtweg schlecht. In unseren Konzerten hängen "Nazis raus" Plakate, wir haben die härteste Tür, die wir kennen - Extremisten lassen wir nicht rein. Wie würde sich ein Nazi fühlen, wenn er sich ständig in Texten und Ansagen anhören muss, wie Scheiße wir ihn finden. Ich möchte jedenfalls kein Nazi sein und mich zwischen 15.000 Frei.Wildfans stellen. Wir versuchen mit allen legalen Mitteln, auch außerhalb unserer Konzerte gegen rechtslastige Parteien, Verbände, Vereinigungen und Einzelpersonen vorzugehen, die sich Frei.Wild auf ihre Fahnen schreiben wollen und uns für sich instrumentalisieren wollen. Hier gilt für uns eine Null-Toleranz-Schwelle. Auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Wir lehnen jede Form von Extremismus ab, rechtsextremes Gedankengut halten wir - ebenso wie linksradikales - für gefährlich. Wir warnen davor. Wir tun hier alles was wir können und nehmen immer wieder auch Ratschläge zu dieser Problematik gerne entgegen.


    Was ist Deutschrock für Euch?

    Antwort: Unsere Musik hat ihre Wurzeln im Punk, genauer gesagt im ursprünglichen Rock`n Roll, genau wie so ziemlich alles, was nach E- Gitarre klingt. Es ist von der musikalischen Art und Weise sicher punklastig, von der Aussage her aber ein lebensbejaender Streetrock. Es geht um ein Stück Jugendkultur. Eine Auseinandersetzung mit dem Erwachsenwerden und der Welt, in der wir leben. Deutschrock ist ein irreführender Begriff, unsere Texte sind in deutscher Sprache, weil wir uns in dieser Sprache klarer ausdrücken können als in einer Fremdsprache wie Englisch, und weil unser Publikum so unserer Musik näher ist. Rock`n Roll ist und bleibt ein Lebensgefühl, ist immer sozialpolitisch und frei, auch wenn er deutsch gesungen wird.


    Was bewirkt der Ausschluss?

    Antwort: Das ist im Moment schwer zu sagen. Wir suchen weiter den Dialog, wir werden uns nicht abkapseln lassen, nur weil ein paar Überkorrekte uns nicht mehr dabei haben wollen. Mal ehrlich, die Band wächst und wächst und kann in einem Atemzug mit Größen wie den Ärzten oder den Hosen genannt werden. Ob sie es glauben oder nicht, auch wenn selbst diese Bands immer mal wieder kleine Seitenhiebe gegen uns schießen, wir finden deren Musik trotzdem gut und die Bands interessant. Musik ist Entertainment und Menschen suchen die Kontroverse. Frei.Wild ist kontrovers, auch wenn wir im Gegensatz zu mindestens einer der besagten Bands keine Alben auf dem Index haben. Wie gesagt, das Musikbusiness ist hart und sollte wirklich Platz für jeden haben. Im übrigen darf man gewisse Dinge auch einfach nicht überbewerten. Leben und Leben lass, das bleibt der Leitfaden. Wir sind überzeugt, dass der Ausschluss ein Fehler war und, dass die Deutsche Phono Akademie diesen Fehler zukünftig nicht mehr machen wird. Sie wird sich überlegen müssen, ob sie sich tatsächlich von ein paar jungen Bands ohne wirkliche Relevanz vor sich hertreiben lassen.


    Ihr seid politisch denkende Menschen. Für welche Werte und Inhalte tretet Ihr ein?

    Wir treten für Werte ein, die uns wichtig sind. Familie steht über allem, das ist unser größtes Gut. Auch Freundschaft, Ehrlichkeit, Glaube und der friedvolle Umgang mit jedem Menschen sind für uns unheimlich wichtig. Aufgrund eben genau der Vergangenheit unseres Sängers Philipp können wir heute unsere Stimme erheben und Hunderttausende davor warnen, einen falschen Weg einzuschlagen. Wir wissen aus unzähligen Fan-Schreiben, dass viele unserer Fans aus unseren Lieder Kraft und Lebensmut schöpfen, auch wenn ihre momentane Situation oft zum Verzweifeln ist. Wenn uns das gelingt, dann ist das die schönste Bestätigung für unsere Arbeit.

    Nur zum Schluss eine wichtige Sache. Hat die Welt keine anderen Probleme als die drei Frei.Wild-Songs in denen Worte wie Heimat verwendet werden und dennoch mahnend vor politische Übermotivation warnen? Sind wir der Speer im A**** unserer Welt? Wenn ja, dann umarmt das Leben und dankt dem Herrn Tag für Tag, dass er uns erschaffen hat. Spaß beiseite: Wir haben zu essen, wir sind gesund, haben unsere Familien und unseren Kindern geht es gut ... und wir haben das Glück, unseren Traum zu leben, Musik zu machen. Dass man uns diesen Traum nicht einfach leben lassen will und durch diese Polemik sowohl uns als auch unsere Familien unheimlich belastet, ist schade.

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    Stück für Stück, Richtung Glück. Und wenn ich da bin, will ich nicht mehr zurück.
    Stück für Stück - Richtung Glück. Ich leb bewusst wofür ich strebe. Sorge dich nicht, sorge dich nicht, lebe...
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  • Genau aus diesen Gründen stehe ich immer hinter euch, liebe euch und bewundere Euch..! :bravo:
    Ihr seit die beste Band der Welt und so Sinnlos, Ungerecht und einfach für´n Arsch, es auch ist, das Ihr von der Nominierungsliste gestrichen worden seit! Wir alle wissen, Ihr hättet es als einzige Band verdient, diesen Preis zu bekommen mit den meisten Fan`s und Verkaufszahlen! Die anderen Bands haben es gewusst und einfach nur ne scheiß Angst gehabt, zu verlieren! Was sie mit dieser Aktion für mich auf jeden Fall geschafft haben! :unglaublich:
    Was wirklich sehr traurig klingt, finde ich ist der letzte Satz..Zitat:
    "Dass man uns diesen Traum nicht einfach leben lassen will und durch diese Polemik sowohl uns als auch unsere Familien unheimlich belastet, ist schade!"
    Ganz einfach, Frei.Wild ist eine Band die ganz und gar weder rechts noch links ist, in ihren Texten geht es nicht um das vermitteln oder das bewahren von nationalistisches Gedankengut in Form einer rechten Musikband, sie singen von Heimatliebe. Das ist echt eine Schande das man mit Begriffen wie "Heimat" und "Werte" aufpassen muß, das diese Begriffe gleich in einem Zusammenhang mit Nazis gesehen werden ist doch wirklich nicht mehr normal. Wer bitte schön vermittelt heut zu Tage noch diese Werte an den Kindern weiter?
    Und warum ist man gleich ein Nazi nur weil mal von den Gesellschaftsproblemen singt, was jedem plagt doch niemanden dazu bewegt so zu handeln wie Frei.Wild es tun.
    Ich frage mich echt, was ist hier bloß los in :--- Deutschland?! :a-oops:
    Echt, manchmal schäme ich mich wirklich dafür!
    :freiwild: :groesten: Macht weiter so, wir lassen Euch nicht im Stich!

    :freiwild: Rückhalt ein Leben lang!

  • Guten Abend!
    Ich möchte Euch ein paar Dinge sagen:

    (1) Ich war im letzten Sommer zum ersten Mal in Südtirol im Urlaub und finde die Natur, die Kultur und die Gegend absolut klasse! Noch in Kastelruth habe ich begonnen, mich stärker mit Euch zu beschäftigen. Seit diesem Urlaub kann ich Euch viel besser verstehen als vorher. In Südtirol fühle ich mich wohl, und das hat mich sehr überrascht - ich bin eigentlich kein Freund von Bergen und Hügeln.


    (2) Ich finde die Art und Weise der Berichterstattung problematisch. Wir haben offensichtlich das Problem, dass die Redaktionen inzwischen durch Einsparmaßnahmen so sehr ausgeblutet sind, dass halbwegs anständige Recherche kaum noch möglich ist und man voneinander oder auch von irgendeiner Nachrichtenagentur - so viele gibt es auch nicht mehr! - abschreibt. Die Konzentration der Medienlandschaft ist besorgnis erregend. Das beziehe ich nicht nur auf die Berichterstattung Euch betreffend, sondern generell auf die deutsche Medienlandschaft.


    (3) Ich bewundere die Band für die Ruhe, mit der sie auf die Kritik eingeht. Aus meiner Sicht ist die Kritik unberechtigt. Ich halte Eure Texte, auch die kritisierten, nicht einmal grenzwertig. Man muss sich halt mal die Songs ganz anhören, und vielleicht mit der Erinnerung an einen Südtirol-Urlaub verknüpfen.


    (4) Meine Frau ist in ihrer Kindheit und Jugend so gut wie jährlich in Südtirol im Urlaub gewesen - mit einer katholischen Reisegesellschaft. Sie erinnert sich z.B. an die schwerbewaffneten Carabinieri an der Siegessäule und am Stadtpark in Bozen, die auf sie bedrückend gewirkt haben. Aufgrund dieser Erinnerung kann sie auch den Text von "Südtirol" verstehen.


    (5) Was ich sehr schlimm finde, ist dass Freiwild inzwischen an mehreren Orten quasi ausgeschlossen wird, obwohl sie - z.B. im Gegensatz zu den Ärzten, die ja auch auf ihrer Webseite zum Echo was geschrieben haben - nicht einmal ein einziges indiziertes Lied im Repertoire haben. Wenn die Ärzte z.B. "Geschwisterliebe" live instrumental spielen und die Fans singen, finden das alle originell. Wenn die Toten Hosen das Altbierlied anstimmen , ist es auch ok. Wenn Freiwild aber auf seriöse Art und Weise die Heimat besingt, rümpfen manche die Nasen. Passt irgendwie nicht zusammen.


    (6) Apropos Heimatlieder - was ist mit den Liedern der Schwaben, Bayern, und all dem, was auf Volksfesten, auf dem Wasen, auf dem Oktoberfest in den Bierzelten geschmettert wird? Tut mir leid, aber ich erkenne vom Text her keinen Unterschied zwischen der Bayernhymne, Schwabenliedern und "Südtirol" von Freiwild.


    (7) Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, bekennt sich offen zu Fehlern in seiner Vergangenheit. Ich erwähne ihn beispielhaft für viele Menschen, die heute anders denken und handeln als in ihrer Jugend. Man muss anerkennen, wenn jemand den Mut hat, öffentlich Fehler einzugestehen, und nicht dann auch noch auf ihn einprügeln.


    So, das wars was mir spontan zu der aktuellen Diskussion in Deutschland einfällt. Oh, eines wollte ich noch sagen: Ich finds total interessant, dass im deutschsprachigen Raum so vielfältige Redewendungen existieren. Ich habe auf Südtiroler Onlinemedien folgende gelesen: "Weswegen in Südtirol kein Hahn von der Stange fallen würde, sorgt derzeit für große Wallungen jenseits des Brenners." Vielleicht sollte jenseits des Brenners sich etwas von der Südtiroler Gelassenheit abschauen.


    Danke für Eure Musik.

    Meine Lieblingszeilen
    Und schreit dann einer "Feuer frei!"
    Wird durchgeladen und geschossen
    Und erst gar nicht hinterfragt:
    "Was hat der überhaupt verbrochen?"