Die Welt: Sind Frei.Wild netter als die Böhsen Onkelz?

  • Zitat von welt.de ( Michael Pilz)

    " ... Sind Frei.Wild netter als die Böhsen Onkelz?

    Wer Subkulturen verstehen will, muss mit Klaus Farin reden. In seinem Buch "Frei.Wild – Südtirols konservative Antifaschisten" erklärt er die erfolgreichste deutschsprachige Rockband. Ein Gespräch.

    Klaus Farin tut etwas in Deutschland Unerhörtes. Er stellt Forschungen zu Subkulturen an, indem er sich mit ihren Angehörigen unterhält und unhysterisch untersucht, wer sie tatsächlich sind. Als Leiter des Archivs für Jugendkulturen hat er sich mit Skinheads, Hooligans und Böhse-Onkelz-Fans befasst und ihren Ruf relativiert. Jetzt hat Farin ein ganzes Buch geschrieben über die so populäre wie umstrittene Südtiroler Rockband Frei.Wild: Es heißt "Südtirols konservative Antifaschisten" und erscheint im hauseigenen Verlag. Klaus Farin sitzt im Laden des Archivs, in Berlin-Neukölln, und trägt ein T-Shirt zum Gespräch, auf dem "Commerzpunk" steht. Im Schaufenster liegen die Bücher aus, die Scheiben sind heil. ... "


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  • Ich finde das Interview in der Welt wirklich gut, die Begriffe "Deutschrock", "Grauzonenband" und die Haltung von BO, F.W und anderen Bands, die deutsch singen, werden für den Durchschnittsleser wirklich gut erklärt, d.h. nach dem Lesen des Artikels hat er einen Bildungszuwachs (und hoffentlich weniger falsche Vorurteile)

    Allerdings hätten meiner Ansicht nach noch ein paar Dinge angesprochen werden sollen: Zurzeit findet auf dem Zeitschriftenmarkt und auch im Fernsehen eine Land- und Heimatwelle statt ("Landliebe", "Raus aufs Land"...), sodass davon ausgegangen werden kann, dass das Thema "Heimat" (auch unter den Schlagworten "lebenswert", "ökologisch" oder "idyllisch") die Menschen in Stadt (vor allem) und auf dem Land bewegt und ihnen wichtig ist. Ein solches Verlangen ist weder rückschrittlich noch naiv, wenn Menschen Heimatwerte wieder (???) für sich entdecken und leben wollen. Ob sich diese "Heimatwelle" in politischen Haltungen niederschlägt, ist für mich fraglich.

    Mein letzter Satz bezieht sich auf die Antwort von Klaus Farin, der Frei.Wild zwischen "CDU und CSU" verorten würde. Ich halte diese Antwort für etwas irreführend, da er zwar die deutsche Leserschaft beruhigt (ach, doch keine Nazis), aber auslässt, dass die deutsche Parteienlandschaft nicht mit der italienischen vergleichbar ist. Außerdem lässt KF auch aus, dass Philipp in dem Interview klar gesagt hat, dass er sich selbst (fast) keiner politischen Richtung verschließt.

    Insgesamt sollte man m.E. auch zwei Dinge klar von einander trennen: einen Wertekonservatismus (kurz: Glaube, Liebe, Hoffnung, aber auch Fleiß, Engagement, Treue, Ehrlichkeit...) und einen politischen Konservatismus (der zwar mit einem Wertekonservatismus wirbt, aber diesen nicht lebt - zumindestens nicht in Deutschland - und da geht's nicht um Ja oder Nein zur Homo-Ehe, das ist ein absoluter Nebenschauplatz). Während ich einen gewissen Wertekonservatismus in mir trage, diesen lebe und nach außen vertrete, bin ich ganz und gar kein politisch konservativer Mensch. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun! Es wäre schön gewesen, wenn das im Artikel besser herausgekommen wäre.

    EDIT: Und noch was zur Überschrift des Artikels: Na logo sind F.W sehr viel netter als alle anderen Bands - das steht ja wohl außer Frage!!! :thumbup:

    Per aspera ad astra!

    Einmal editiert, zuletzt von Topolina (16. Juni 2015 um 08:33)

  • denk das Farin mit buch und mit den aussagen im artikel einen wesentlichen beitrag zur "relativierung" des ganzen mülls leistet.... das buch ist echt eine bereicherung.... auch für alle die mehr zur band erfahren wollen

    das die arbeit der band und ihrer familie ...und das hilfeiche buch und ein paar positive artikel ..nicht ausreichen um die wagonweise ausgekippte scheiße von einigen besserwissern in der vergangenheit zu neutralisieren...leider eine tatsache...also weiter arbeiten^^

    themen wie z.b. heimat, natur, tratition...werden gern von politischen richtungen besetzt...aber sind sie nicht eigentlich in vielen...einfach nur "vernuft" und allgemein im "ansatz" ohne politische farbe? klar färben sich die blätter schnell im konkreten ein...aber die bezeichnung Südtirols konservative Antifaschisten gefällt mir ;)

    für mich hat tratition, heimat, freundschaft, natur, vernunft UND deutschrock keine eindeutig politische farbe..und damit auch Frei.Wild nicht...und das ist für viele berufsmäßige besserwisser ein echter horror, ohne feindbild sind die arbeitslos :lol:

    das beginnen wird nicht belohnt, einzig und allein das durchhalten (katherina von siena)

  • Du hast absolut recht, das Buch ist eine gute Aufarbeitung und man erfährt als Leser sehr viel.

    Was mich ein klein wenig (nach dem ersten Durchblättern) stört, ist, dass Farin sehr viel von seinem eigenen Wertmaßstab einbringt (als Beispiel findet er es seltsam, dass die F.W Männer nicht bald ausgezogen sind und immer noch in der Nähe ihrer Herkunftsfamilie leben, wohingegen er möglichst früh von zuhause ausgezogen ist). Wahrscheinlich geht es jedoch in einem Buch, das sehr viel mit Haltungen, Ansichten und Werten argumentiert, nicht anders.

    Was das Feindbild anbelangt: Ich glaube wie du, dass sich diese Leute durch das Buch nur schwer aus dem Konzept bringen lassen - klar, Klaus Farin ist in Bezug auf Unparteilichkeit und auf Aufarbeitung von Jugendkulturen eine Instanz, somit ist das Buch ein Schutzschild gegen die Häme in der Presse, aber ansonsten hat es wahrscheinlich wenig Wirkung (und wird von den Menschen mit chronischer Feindbild-Neigung auch bestimmt ignoriert werden). Wahrscheinlich stören sich manche Leute (mit Links-Drall) bereits an dem Adjektiv "konservative" - weil allein schon das ein Reizwort ist (ich glaube, dass KF dies auch bewusst provokant eingebaut hat, da er sich in dem "Die Welt"-Artikel von einer konservativen Haltung dezidiert distanziert hat).

    Ich bin mal gespannt, wie das Buch in der weiteren Diskussion in den kommenden Monaten aufgegriffen wird...

    EDIT: Nett finde ich auch KFs Meinung, dass der Echo etwas peinlich sei...

    Per aspera ad astra!

  • EDIT: Nett finde ich auch KFs Meinung, dass der Echo etwas peinlich sei...

    Der Meinung war ich eigentlich schon immer! Ich hab die Verleihung bis nur einmal gesehen und das auch nur wegen dem Wirbel um Frei.Wild. Natürlich sind Albenverkäufe wichtig und vielleicht auch die damit verbundene Werbung. Aber das ist schon zum fremdschämen! ;)

    Ich habe das Buch bis jetzt noch nicht und kenne daher auch nur verschiedene Auszüge. Werde es mir aber bestimmt noch zulegen. Für neutrale Leser wird es bestimmt sehr interessant sein, aber alle mit festgefahrener Meinung werden auch hier das Haar in der Suppe finden. In dem Interview fand ich den Vergleich mit Bayern sehr richtig, wir haben hier auch eine große Heimatliebe, die sich auch trotz der "gegenseitigen Verarschung" unter den Regierungsbezirken bestätigt! Und alle anderen sind eh nur Preißn! :D:tongue:

    Gott schütze mich vor meinen Freunden! Mit meinen Feinden werde ich fertig.

    Jacques René Mesrine

    Der Jammer mit den Weltverbesserern ist, dass sie nie bei sich selbst anfangen!

    Thornton Wilder

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  • @Wicky ich stell mir die frage zu vielen dingen...iwie "gebrochen" mit deiner mundart und tenor zu sprechen... lecks mi am oarsch..wenn ih halt preißn sait... :P

    aber vergleich hin oder her...die jungs spielen halt in mehr ecken als in südtirol und müssen mit dem ganzen..auch preißen dreck^^...klar kommen
    ja wenn der dreck sich an objektivität orientieren würde..nee macht er nicht
    und der normalo...ein haufen lemminge die selten zum denken zu bewegen sind..aber marschieren...wenn einer von den einbläsern einen unsauberen ton spielt..die kann man nicht vernachlässigen

    was machen die...aus meiner sicht vernünftigen bayern*lol?
    sie pendeln gefühlsmäßig zwischen..leckt mich alle mal..und...man kann den dreck nicht so stehen lassen
    leckt mich, liegt mir...aber wäre vom ergebnis vermutlich falsch...und deshalb haben einige bayern^^ reagiert*lol

    daher ein wort in richtung band, management und familie...die letzten zwei jahre..das was souverän wie die mit dem gefählichen kindergarten umgegangen sind :daumenhoch:

    das beginnen wird nicht belohnt, einzig und allein das durchhalten (katherina von siena)

  • Nur weil i sog das Preißn Preißn san hoast des no lang ned das de Dreg san! Host mi? Bei uns san a Japaner Preißn. :D Des war jetzt halbwegs Mundart, ist leichter zu reden als zu schreiben. Ich bin eh nicht der Paradebayer, außer meiner Sprechweise, ich fall da schon politisch durch's Raster. ;) Aber auch ich bin sehr heimatverbunden, genau wie die Jungs aus Südtirol. Aber wir Bayern dürfen halt, das schreibt teilweise auch die Münchner Presse, um dann wieder auf die Heimatgefühle anderer negativ zu reagieren. Nur das wollte ich damit sagen....... Und ja, auch ich habe bitterbösen Humor :)

    Gott schütze mich vor meinen Freunden! Mit meinen Feinden werde ich fertig.

    Jacques René Mesrine

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  • Ich finde Heimatverbundenheit ist etwas sehr Wichtiges - immer sollen die arbeitstätigen Menschen flexibel und mobil sein, heute in Hamburg, morgen in München und übermorgen in New York arbeiten - dass dies uns nicht guttut, ist der Wirtschaft einfach egal. Heimat ist was anderes als Brauchtum (Lederhose und Dirndl) oder Nationalisimus - da, wo es am schönsten ist, das ist für mich Heimat!

    Allerdings darf Heimatverbundenheit nichts Ausschließendes sein- es ist wichtig, auswärtige Menschen in unsere Heimat miteinzubeziehen. Das fällt manchen leichter und anderen (offensichtlich) schwerer...

    Ich hab mal ne üble Erfahrung in München gemacht, wo ich als offenkundige Schwäbin angemacht wurde, ich soll mich doch vom heiligen bayrischen Grund und Boden wieder verziehen, obwohl ich denjenigen, der das zu mir gesagt hat, gar nicht angesprochen habe... Das fand ich schon ziemlich assig...

    Edit: Sind wir jetzt etwas Off-topic? :D

    Per aspera ad astra!


  • Ich hab mal ne üble Erfahrung in München gemacht, wo ich als offenkundige Schwäbin angemacht wurde, ich soll mich doch vom heiligen bayrischen Grund und Boden wieder verziehen, obwohl ich denjenigen, der das zu mir gesagt hat, gar nicht angesprochen habe... Das fand ich schon ziemlich assig...

    Edit: Sind wir jetzt etwas Off-topic? :D

    Idioten gibt es doch leider überall, warum sollte das in München anders sein? Der Dialekt sprechende Münchner ist eh eine aussterbende Rasse, wir haben auf Grund der guten wirtschaftlichen Gegebenheiten einfach sehr viel "Zuagroaste". Für manche scheint das ein Problem zu sein, dabei ist außerhalb Münchens auch viel Platz und wem's nicht paßt................ Ich zumindest habe damit kein Problem, solange ich nicht hochdeutsch sprechen, ähm, lernen muß! :D Mein Hochdeutsch ist sehr gebrochen, ähnlich wie mein Englisch :tongue:

    Thema verfehlt? Nein, wir sind nur etwas ausschweifend und bis jetzt "diskutieren" wir eh nur zu Dritt! ;)

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