Hallo Freunde,
nachdem unser kleiner Facebook-Größenwahn-Aufruf, der eigentlich nur als Überbrückung der Wartezeit gedacht war, bei euch draußen nicht nur für eine erfreuliche Mobilisation gesorgt hat, sondern auch eine Front an Kritikern auf den Plan gerufen hat, wollen wir doch ein paar Worte zu Intention und Effekt der Aktion sagen.
Natürlich liest man auch in Frankfurt Zeitung und kriegt mit, dass Facebook nicht die coolste Firma der Welt ist. Nur: Will man allen möglicherweise ideologisch zweifelhaften Konzernen aus dem Weg gehen, wird man weder virtuell noch im wahren Leben noch einen Schritt vor die eigene Haustür setzen können. Das darf und soll man gerne mit voller Überzeugung scheiße finden. Darüber hinaus muss man aber einfach konstatieren, dass sich manches Rad einfach nicht mehr zurück drehen lässt. Dann muss man sich fragen, wie man unter diesen Rahmenbedingungen agiert - Stichwort "Sensibilität im Umgang mit eigenen Daten". Wir haben uns dafür entschieden - und das ausdrücklich unter dem Gesichtspunkt des Lernen wollens - zu schauen, was, wie, wo in Sozialen Netzwerken möglich ist. Denn eines ist klar: Jeder Künstler will seine Musik einer breiten Masse zumindest vorstellen. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, Werbepräsenz zu kaufen und jedem, der dort mal irgendeine Aktivität unter dem "Onkelz"-Banner getätigt hat, mit "Weidner" auf seiner Startseite zu konfrontieren. Ebenso werden wir nicht zu zweifelhaften Votingaktionen aufrufen, die uns eine werbeträchtige Startseitenpräsenz bei MySpace einbringen würden o.ä.. Im Netz wirkt man in diesen Tagen auf einem schmalen Grat und wir sind weit weg davon zu glauben, dass wir immer geschmackssicher und ideologisch wertvoll agieren. Wie gesagt: Es ist auch für uns ein Lernprozess und wir nehmen uns definitiv zu Herzen, wenn die negativen Meinungen hohe Wellen schlagen. Vielleicht macht man es nächstes Mal tatsächlich anders.
Dennoch werden wir auch weiterhin auf Facebook und anderen Plattformen stattfinden. Wie beispielsweise andere Künstler, die einer übertriebenen Liberalität gegenüber kapitalistischen Ausschweifungen sicher völlig unverdächtig sind (just to mention Mike Ness oder Hans Söllner). Wie immer gilt auch hier der "take it or leave it"-Gedanke, niemand wird gezwungen, bei so etwas mitzumachen, geschweige denn, sich extra dafür bei einer Plattform anzumelden, die ihm nicht behagt. Wie ihr alle wissen solltet, wird der angebotene Song natürlich nicht exklusiv für den Club der 25.000 zugänglich gemacht werden - niemandem entsteht ein Schaden, wenn er bei der Aktion nicht dabei ist. Freuen wir uns also gemeinsam der Dinge, die da noch kommen, bis das Album draußen ist. Wieder Freunde?