• EiN Interview mit Phillipp im November

    Südtirol Online: Von Null auf 15 in den deutschen Charts: eine Überraschung?

    Philipp Burger: Es war eine Überraschung, vor allem die Platzierung! Wir haben eigentlich schon damit gerechnet, unter die Top 50 zu kommen. Dass es jetzt der 15. Platz wurde, war jenseits aller Erwartungen. Umso größer ist auch die Freude.

    STOL: Haben Sie die Charts verfolgt?

    Burger: Wir haben die täglichen Trendcharts bekommen und bereits gewusst, dass wir gut dabei sind. Wir waren schon auf Platz 6, aber auch auf Platz 28. Deshalb wussten wir nicht genau, wie es ausgeht. Die richtigen Media-Control Charts ergeben sich aus einer ganzen Verkaufswoche. Der 15. Platz war dann eine große Überraschung.

    STOL: Wie viele Alben wurden denn in der vergangenen Woche in Deutschland verkauft?

    Burger: Das kann man noch nicht sagen. Jetzt im Herbst, wo viele Bands in den Verkauf gehen, braucht es für eine Platzierung mehr verkaufte Alben, als etwa im Sommer. Im Sommer kann man mit 5000 verkauften CDs auf Platz zehn kommen. Die genaue Stückzahl wissen wir nicht, aber ich würde mal schätzen es waren zwischen 7000 und 15.000.

    STOL: Rammstein belegt in den aktuellen Albumcharts Platz 1...

    Burger: ... eine große Band, auf die man hinaufschaut.

    STOL: Wie ist es, so einer Band so nahe zu kommen?

    Burger: Das ist für uns ein Riesenerfolg, den wir heute Abend nach dem Konzert auch feiern werden. Es war das erste Mal, dass wir ein Album auf kommerziellem Weg promoted haben. Die harte Arbeit der vergangenen Monate hat sich ausgezahlt: dazu gehören Autogrammstunden, mehrere Promo-Auftritte in Hamburg, Interviews mit Zeitungen und viele Konzerte. Jetzt ist das herausgekommen – super. Dass wir einmal einen Platz vor Michael Jackson sind... Er ist zwar tot, aber er ist trotzdem der King of Pop und wir sind einfach nur die Rockband aus Brixen (lacht). Das ist schon ein Unterschied.

    STOL: Ein Wendepunkt in der Karriere?

    Burger: Das weiß ich noch nicht. Wenn er es ist, würden wir uns freuen. Wenn nicht, dann haben wir es zumindest probiert. In den nächsten Monaten werden wir sehen, was passiert. Wir werden aber keinen Schritt zurückgehen.

    STOL: Ist "Hart am Wind" das meistverkaufte Album von Frei.Wild?

    Burger: Ja, davon gehe ich aus.

    STOL: Wo werden die meisten Alben verkauft?

    Burger: In Deutschland. Wir verkaufen auch ein wenig in Österreich und in Südtirol, aber das zählt ja nicht zu den Daten für diese Charts.

    STOL: Das größte Fanpublikum ist also auch in Deutschland.

    Burger: Ja, ohne Frage.

    STOL: Wie sieht es mit den Südtiroler Fans aus?

    Burger: Das ist schwierig zu sagen. Wenn wir spielen, sind wir zwar immer zufrieden. Aber Südtirol – das ist komplett eine andere Welt im Vergleich zu Deutschland. Ich bin mir tausendprozentig sicher: Wenn wir keine Band aus Südtirol wären, würden wir in Südtirol besser ankommen. Das sieht man an allen Bands, die schon im Ausland tätig waren oder immer noch sind. Bei den „Kastelruther Spatzen“ ist es dasselbe: Sie haben ihren größten Erfolg auch in Deutschland, und nicht in Südtirol. Bei den „Graveworm“ war’s das gleiche. Unterm Strich ist es in Deutschland auch so: Eine Band aus der Umgebung von Hamburg zählt vielleicht in München mehr. Der Prophet im eigenen Land ist eben nichts wert.

    STOL: Wie beschreiben Sie das Zielpublikum von Frei.Wild?

    Burger: Gestern in Hannover waren komischerweise viele über 40-Jährige dabei. Ich würde sagen es waren etwa zehn bis 15 Prozent. Unser Publikum reicht bis zu 35-Jährigen.

    STOL: Vor wie vielen Leuten finden eure Konzerte statt?

    Burger: Unsere Nightliner-Tour ist die erste, die wir selbst organisiert haben. Wir spielen in Hallen mit 800 bis 2500 Leuten. Die Konzerte waren bis jetzt immer ausverkauft.

    STOL: Wie viel kostet denn ein Ticket bei einem Konzert?

    Burger: Wir sind brutal billig: 20 Euro. Ich denke, das ist ein fairer Preis, wenn einem die Band gefällt.

    STOL: Können Sie mittlerweile von der Musik leben?

    Burger: Jein. Wir sind im Moment noch alle berufstätig. Nach der Tour wollen wir aber alle im Beruf zurücktreten und uns nur mehr auf die Musik konzentrieren. Man muss sich irgendwann für etwas entscheiden. Wir werden sehen, wohin es uns trägt. Wenn das Hobby zum Beruf wird und jeder so gut leben kann wie bisher, ist jeder zufrieden. Das ist eigentlich das, was wir gewollt und auf das wir in den letzten Jahren hingearbeitet haben. Wir waren nie eine Band, die klein bleiben wollte. Wir haben immer gesagt: Wenn es nach vorne geht, dann gehen wir auch nach vorne.

    STOL: Welche Ziele haben Sie jetzt?

    Burger: Die Tour gut zu überstehen, im Jänner eine gute CD zu liefern – sie ist bereits vorproduziert – im Dezember dann unsere Christmas-Tour in Deutschland und im nächsten Jahr die guten Festivals mitzunehmen. Wir wollen uns künftig einem breiteren Publikum präsentieren: Nicht nur auf reinen Deutschrock- Festivals, sondern auch auf Festivals, wo von Metal bis Punk alles präsentiert wird.


    http://www.stol.it/Artikel/Panora…at-sich-gelohnt

    FWSC e.V. # 528

    Einmal editiert, zuletzt von onkelzfan18 (12. Januar 2010 um 06:29)

  • schreib bitte noch mehr threads zum thema... :danke:

    Dieser Beitrag ist all jenen gewidmet, die im täglichen Kampf gegen Rassismus Courage zeigen und dort ihr "Maul aufreissen", wo Unrecht an Mensch, Tier und Umwelt geschieht!

  • Zitat

    Original von bozi
    schreib bitte noch mehr threads zum thema... :danke:

    Ja bozi, darauf freue ich mich auch! :D = Ironie

    Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. - Hermann Hesse, "Im Nebel"
    FWSC N° 324