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FREI.WILD in Nürnberg
Allerheiligen in Nürnberg, das Wetter ist genau so wie man es sich für diesen Tag vorstellen kann. Grau in grau, einige Nebelfetzen hängen tief, die Bäume sind zwar immer noch bunt gefärbt, aber die Farben wirken nicht so wie bei Sonnenschein.
Es drückt auf die Stimmung. Hoffentlich wirkt sich dies nicht auch auf den heutigen Abend aus. Denn heute Abend startet in Nürnberg die erste Headliner-Tournee von Frei.Wild. Die Brixner Deutschrockband feiert nach dem fast Aus im letzten Jahr, ein sensationelles Comeback: mit einem neuen Management, einer neuer Plattenfirma, einer neuen CD „Hart am Wind“ und ein rundum erneuertes Konzept für die Zukunft starten sie in eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft, die ihrem Traum, von der Musik leben zu können, einen Schritt näher kommt.
Die „Hart am Wind“ Tournee ist ein erster Test wie es für die Band hier in Deutschland weitergehen soll. Die Zeichen stehen verdammt gut.
„Zum Jagen freigegebenes Wild“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch ganz klar und für jedermann verständlich als „Freiwild“ bezeichnet. Ebenso direkt und unmissverständlich definieren sich vier junge Herren aus Südtirol, die sich unter dem Bandnamen FREI.WILD der deutschsprachigen, harten Rockmusik verschrieben haben: sie sind wild, freiheitlich denkend und stellen sich – im übertragenen Sinn – dem Jagdgeschehen. Selbstsicher positionieren sich FREI.WILD auf der Lichtung, die sich in ihrem Fall Musikzirkus nennt, um dort vom Publikum entdeckt zu werden. Dies ist die Ankündigung im Nürnberger Veranstaltungsblatt. Einige der dreizehn Termine sind bereits jetzt ausverkauft, darunter auch der heutige Abend im „Hirsch“, einem Lokal, in dem alle wichtigen internationalen Bands Station gemacht haben.
Zusammen mit auf Tournee ist auch die Barbianer Gruppe Reach us endorphine, die im Frühjahr mit einer sehr guten Platzierung beim International Live Award in Wien aufhorchen ließen. Philipp Burger, Sänger und Leader von Frei.wild hat die Band beim „Fetzen und Geschrei“ Konzert im Innsbrucker Hafen kennen gelernt und beschlossen, die Jungs zu unterstützen und sie deshalb mit auf Tournee zu nehmen. Für die Südtiroler Musikszene eine sehr lobenswerter Initiative.
Es ist kurz vor mittag. Das in der Vorstadt, man könnte auch Industriezone sagen, gelegene „Hirsch“ ist auf den ersten Blick zu sehen. Eine alte Fabrikhalle aus Ziegelsteinen wurde nach deren Stilllegung als Veranstaltungshalle adaptiert. Der Bau sieht von außen etwas verwahrlost aus und die Spuren der letzten Halloween- Party liegen noch auf der Hauptstraße, aber innen ist alles tip top. Alles was man als für eine Veranstaltung benötigt, ist vorhanden. Die Techniker sind bereits mit den Aufbauarbeiten beschäftigt, ehe gegen 15 Uhr treffen die Mitglieder der beiden Gruppen Frei.Wild und Reach us endorphine hier eintreffen. Auch Walter Unterhauser, Gitarrist der Gruppe Skanners ist mit dabei. Er hat die Jungs von Frei.Wild in den letzten Wochen und Monaten intensiv auf die Tournee vorbereitet. Die Freude auf den Tourneestart ist allen ins Gesicht geschrieben. Im Begrüßungssmalltalk spricht man aber von Nervosität. Man weiß nicht was kommen soll, man freut sich, hat aber auch ein mulmiges Gefühl. Die Halle ist seit einigen Tagen restlos ausverkauft. Da freut sich der Veranstalter sowie auch die Band. Der Aufbau und Soundcheck dauert bis kurz nach 18 Uhr. Um 19 Uhr öffnen sich die Tore und die ersten Fans von Frei.Wild belagern bereits den neu eingerichteten Merchandising-Stand. Punktlich um 20 Uhr, startet die erste Vorgruppe in den Abend. Um 21 Uhr ist die Reihe an Reach us endorphine, die die Bühne im „Hirsch“ erklimmen und gleicht deftig loslegen. Mit ihrem energiegeladenen Metal erobern sie gar einige der angereisten Frei.Wild-Fans.
Gegen 21, 45 beginnen die Umbauarbeiten für die Hauptgruppe: Frei.Wild. Die Halle ist in der Zwischenzeit proppenvoll. Umfallen geht gar nicht mehr. Es sieht aus wie in einer Sardinendose. Ein Körper steht neben dem anderen. Ein Durchkommen ist fast unmöglich. Ich wähle den Weg um die Halle rum, um in den Eingangsbereich zu kommen. Dort ist die Hölle los. Wer nicht in der Halle ist, steht wieder vor dem T-Shirt-Stand. Die Jungs kommen mit dem Verkauf kaum nach. Jeder zweite Besucher hat in der Zwischenzeit ein Frei.wild - Shirt an. Wenn man es nicht mit den eigenen Augen sieht, man glaubt es kaum. Aus der Halle ertönen die Frei.Wild Rufe „wir wollen Frei.wild sehen, wir wollen Frei.wild sehen“
Um 22 Uhr, als die Lichter in der Halle ausgehen, ist die Halle dann wirklich zum Bersten voll. Alle wollen teilhaben an diesem einmaligen Konzert: Frei.Wild Live. Schon beim ersten Song geht die Post ab. Die Nervosität ist verschwunden. Frei.Wild geben mächtig Gas und das Publikum singt jeden Song in voller Lautstärke mit. Gänsehaut-Gefühl. Eine Südtiroler Band, die in Deutschland so gefeiert wird, ich glaube, ich träume. Doch der Chor aus dem Publikum bringt mich zurück in die Wirklichkeit. Eine tobende Menge steht vor der Bühne und vier lockere Jungs, denen der Erfolg nicht zu kopf gestiegen ist zocken auf der Bühne. „Brixen“, „Halt deine Schnauze“, „Südtirol“ sind die Renner an diesem Abend. Zwischendurch gibt es dann auch mal was ruhigeres zu hören. Fast schon „Unplugged“ spielen Frei.wild zwei drei Songs um wenig später wieder voll los zulegen. Die Zugabe-Rufe erklingen nach ca 90 Minuten und Frei.wild lassen es sich nicht nehmen und klopfen gleich drei Zugaben in den Saal. Und das wars dann. Dieses erste Konzert der Tournee war ein sehr guter und erfolgreicher Einstieg in die Tournee. Nun geht es weiter nach Hannover, ebenfalls ausverkauft....................................................
man sieht sich wieder in München, im Backstage.
Auch diese Location dürfte in den nächsten Tagen ausverkauft sein. Es ist wirklich erstaunlich, zu was es die Jungs in den letzten 10 Jahren gebracht haben.