Bisschen einseitig
Ich habe zu dem Beitrag Folgendes zu sagen:
1. Die im Beitrag zitierten Textzeilen mögen nicht jedermanns Geschmack sein (meiner auch nicht), aber das rechtfertigt noch lange nicht, dieser Band mit derartiger Feindseligkeit zu begegnen. Wer es nicht mag, soll es halt nicht hören. Auch der Autor macht leider den Fehler, dass er 100.000 CD-Käufer im Grunde als naiv und tumb darstellt, was sie nicht sind. Wir sind eine freie Gesellschaft mit vielfältigen Geschmäckern. Die Band hat nicht einen Song in ihrem Repertoire, der auch nur ansatzweise antisemitisch, rassistisch oder menschenfeindlich sei.
2. Der Grund, warum vor zwei Jahren sich kein Mensch über Frei.Wilds Echo-Nominierung aufgeregt hat, ist simpel: Es gibt nichts, worüber man sich aufregen sollte. Die Band singt von ihrer Liebe zu Südtirol - und sie tut es als Rockband ein wenig härter. Das ist es aber auch schon. Insofern ist die Frage, ob vor zwei Jahren zu wenig recherchiert wurde, so zu beantworten: Nein, diesmal wurde zu wenig recherchiert! Es ist eine Medienpropaganda in Gang gesetzt worden, an der sich leider auch Zapp mit voller Wucht beteiligt.
3. Der eigentliche Skandal ist doch, dass der Echo seine "Regularien" ändert (wie eigentlich genau, was wurde geändert?) - und zwar NACH der Nominierung von Frei.Wild. Wenn der Echo nach den Verkaufszahlen definiert wird, dann haben Frei.Wild das Recht darauf, nominiert zu sein. Man kann doch nicht nach Gutdünken solchen Regeln einfach ändern. Wenn Kraftklub und Mia der Veranstaltung fern bleiben möchten, ist das deren Sache - und ist zu respektieren. Aber die Antwort kann ja nicht sein, deswegen nun Frei.Wild vor die Tür zu setzen.
4. Und was den Shitstorm durch Frei.Wild-Fans angeht: Ich habe kürzlich einen Bericht PRO Frei.Wild gemacht und danach einen unglaublichen Shitstorm von Antifa usw. erlebt. Insofern ist hier die eine Seite nicht besser als die andere. Dass Frei.Wild sich selbst als Opfer inszenieren, halte ich für absurd - denn die Band wäre glücklich, wenn sie ohne diese ganzen Diskussionen einfach Musik machen könnte. Und die Medienberichte nach gut und böse zu unterscheiden: Ja, das machen die Öffentlich-Rechtlichen derzeit beim Thema Rundfunkbeitrag auch - also einfach erstmal an die eigentliche Nase fassen!