Beiträge von WillF

    (1) Mir ist wichtig, dass endlich ein Ende damit ist, die Texte von Freiwild durch den Dreck zu ziehen. Ich weiß, dass das noch nicht erreicht ist, aber die BPjS und der Beirat jetzt haben wichtige Entscheidungen getroffen.
    (2) Ich meinte weniger Bushido, ich meinte mehr Kollegah. Bei Bushido sinds meiner Meinung nach ein paar Texte, die aber wirklich das Maß überschreiten, bei Kollegah hab ich bisher nichts gehört, das nicht gegen Frauen und Schwule abgeht.

    Ich bin dafür, dass wir Frei.Wild Fans richtig laut werden, wenn irgendein -ido oder Kollege mal wieder beim Echo nominiert werden sollte. Dann sollte die Musikindustrie ihren Beirat einschalten - und auf dessen Entscheidung bin ich bei deren frauen-, schwulen-, minderheiten- und menschenverachtenden Texten gespannt.

    Das wäre doch mal was positives!


    Der Beirat wird nur eingeschaltet, wenn die Musikindustrie die Hosen voll hat. Solange niemand rumkreischt, wird die Musikindustrie keinen Beirat einschalten. Der Musikindustrie ist doch egal, wenn der "Künstler" von "Bitches" oder von "homophilem Tuntenpack" spricht. Solange sie nicht die Gefahr der negativen Presse sehen, werden sie nicht auf diesen Beirat zugehen.

    Für mich ist es jedes Mal ein Volksfest, wenn diese Leute mit ihrer dämlichen Werbung dafür sorgen, dass Veröffentlichungen von Frei.Wild auf Platz 1 landen. Das zeigt: Ihr Unfug interessiert keinen. Außer diejenigen, die sowieso affin für das Thema sind. Und das ist ein anderes Thema; ich denke, dass diejenigen, die hinter jeder Ecke einen Nazi vermuten, selbst über eine gewisse Gedankenstruktur verfügen, die ich als problematisch bezeichnen würde.

    Letztes Jahr gehörte Kollegah zu den Nominierten. "Bitches" und "homophiles Tuntenpack" stammt von ihm. Wenn man die Worte der Musikindustrie ernst nimmt und bemerkt, dass die Mias, Kraftklubs und Ärzte dieser Welt sich überhaupt nicht daran gestört haben, dann sind solche Beleidigungen gesellschaftlich akzeptiert. Ich glaube, dazu braucht man überhaupt nicht mehr Stellung zu beziehen. Dann möchte ich lieber zu einer Gesellschaft gehören, die Frauen und Homosexuelle nicht beschimpft.

    Interessant ist, dass die Bands nur sagen, sie wollen nicht mit Frei.Wild auf einer Bühne stehen. Aber die Kohle gemeinsamer Fans nehmen sie gerne. Wenn sie Eier hätten, dann würden sie deutlich machen, dass sie nicht wollen, dass Frei.Wild Fans ihre CDs kaufen oder auf ihre Konzerte gehen. Aber das würde ja den Geldbeutel belasten.

    Ich kaufe mir nichts mehr von Bands, die gegen Frei.Wild mobben. Egal, wie gut ich deren Musik finde (und eine von denen finde ich richtig gut). So ein schlimmes Verhalten muss ich einfach boykottieren. Und dabei gehts mir nicht um Frei.Wild, sondern um die Mechanismen des Mobbings. Das möchte ich nicht auch noch belohnen.

    Die Musikindustrie ist nach meinem Empfinden dermaßen falsch, dass ich es richtig und gut finde, dass Frei.Wild nicht zu diesem Verein dazugehört.

    Der nette Mann benutzt rhetorische Stilmittel, die keinen Widerspruch dulden und denjenigen, der widerspricht, von vornherein dumm dastehen lassen. Beispiele aus dem Interview:

    "es handelt sich um Rechtsrock." (Punkt. Aus. Keine Diskussion. Oder wollen Sie als Nazi dastehen?)
    "Einen Stern gab es bekanntlich für... " (Bekanntlich. Was? Ihnen ist das nicht bekannt? Sind Sie doof? - Keiner will sich doof fühlen, oder?)
    "Eine solche Haltung ist nationalistisch und undemokratisch." (Und wieder Punkt. Aus. Keine Diskussion. Oder wollen Sie als Nationalist und Antidemokrat dastehen?)
    "Bekanntlich sind es Holocaust-Überlebende, denen Geschichte „noch Kohle bringt“ – weil sie Zahlungen des deutschen Staates für das unermessliche Leid erhalten, das ihnen von deutschen Nazis zugefügt wurde." (Und wieder dieses "bekanntlich". Und absolut kann es in dem Text nur darum gehen! Kein Widerspruch wird vom netten Mann geduldet! Punkt. Aus. Keine Diskussion.)

    Ab da benutzt er in dem Interview diese Stilmittel nicht mehr. Weil er da dieses Interview im Griff und die Meinungshoheit erlangt hat.

    Eigentlich sehr offensichtlich; dennoch scheint es ausreichend Journalisten zu geben, die auf dieses Stilmittel reinfallen.

    Die Dame, die den netten Mann interviewt, ist ihm rhetorisch hoffnungslos unterlegen. Er scheint zu genießen, dass seine sprachlich höhere Kompetenz sich auch darin niederschlägt, dass er inhaltlich kompetenter wirkt als sie.

    Ich finde, dass dieses Interview ein Paradebeispiel für jede rhetorische Schulung ist. Inhaltlich ist es völlig belanglos, weil derjenige, der interviewt wird, eine Basis suggeriert, die gar nicht existiert.

    "Grundsätzliche gesellschaftliche Normen" - wer legt die fest? Ein maskierter netter Mann, der sich als Künstlernamen die Bezeichnung einer Wehrmachtsmarke aussucht und der viele Jahre lang ohne Auftraggeber auf Nazikonzerten abhing?

    Genau da liegt das Problem - sind die Texte von Kollegah passend zu gesellschaftlichen Normen? Igitt. Was für eine abgefuckte Gesellschaft.

    Dieser Superbeirat hat ja das Album "Still" in Prüfung. Mal sehen, ob die da irgendwo irgendwas finden, was wirklich einen Ausschluss rechtfertigt. Wenn sie was finden sollten, dann müssten sie auch erklären, was denn da so anstößig ist.

    Schade, dass die feige Musikindustrie nicht mal sagt, wer da so unabhängiges in diesem Beirätchen sitzt.

    Vielleicht sitzt ja der nette Mann, der sich nach einer Wehrmachtsmarke nennt und öffentlich nur verkleidet auftritt, auch in diesem Beirat... Ist ja ein superduper Experte, nachdem er im Gegensatz zu uns auf Nazikonzerte geht. Ich würde ja so lachen. Das würde zu Deutschland passen. :lol::lol::lol: Man findet ja auch den Assange gut... egal, was seine Partei da in Australien treibt.

    Klar hat der Erfolg, den Frei.Wild zum jetzigen Zeitpunkt hat nichts mehr mit den Onkelz zu tun.
    Es wird aber seine Gründe haben, dass Sie Frei.Wild nicht so mögen. Mein Vater sagt z.B , dass sich einige Lieder von Frei.Wild ähnlich wie von den Onkelz anhört. Ich selbst kann da jetzt kein Beispiel nennen, wobei "Wir gehen wie Bomben auf euch nieder" halt das mit dem "...schon wieder Düsseldorf und Berlin..." mit "Ihr sollt den Tag nicht vor dem Abend loben" sehr abgeguckt wirkt aber beides sind geile Lieder.


    Viele Lieder klingen ähnlich wie Onkelz-Lieder, weil Onkelz-Lieder musikalisch sehr einfach gestrickt sind. "Wir ham noch lange nicht genug" hab ich mit meiner Band in einer Stunde eingespielt - mit blutigen Anfängern am Schlagzeug und damals am Bass und einem mittelmäßigen Gitarristen.
    Damit will ich nicht die Onkelz-Lieder schlecht machen. Einfache Musik muss man erst mal gut machen können, das können nicht viele...