Beiträge von WillF

    Genau so meinte ich das. Auch, dass der Themenstarter darüber informiert wird, wenn sein Thema abgelehnt wird.

    Sollte die Boardsoftware das ermöglichen, bitte ich um Aktivierung, ansonsten ists im Wunschkonzert eher ein platiner Wasserhahn oder so ;)

    Kann die Bordsoftware hier dem User, der einen Thread eröffnet hat, eine Benachrichtigungsmail schicken, sobald der Thread moderiert worden ist?

    Sonst weiß man nie, wann der Thread freigeschatet wird... ;)

    (Ja, ich habe bewusst dieses böse böse böse Wort "Heimat" verwendet :D )

    Also ich hol mal ganz weit aus.

    Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal in Südtirol im Urlaub und sind danach noch eine Woche an den Vierwaldstätter See in die Schweiz. In beiden Urlaubsorten hat mich die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat beeindruckt (Ja, und in der Zeit in Südtirol hat die Musik von Freiwild mich erreicht).

    Südtirol - zumindest der Teil, den wir gesehen haben - war sauber. Nirgendwo lag Müll rum. Vierwaldstätter See - wie geleckt, gepflegt und aus dem Bilderbuch. Deswegen bin ich der Meinung, dass derjenige, der seine Heimat schätzt ("liebt"), diese niemals vermüllt.

    Auf der Heimfahrt mussten wir natürlich wieder über die Grenze. In der Schweiz war noch alles schön. Aber kaum waren wir über der Grenze, etwa 50 Meter nach dem Zollhaus, was war da? Ein Müllsack am Straßenland. Deutschland, Du hast uns wieder.

    Wenn man mal gesehen hat, wie schön die Welt aussehen kann, wenn die Menschen mit dem nötigen Respekt und Anstand mit ihr umgehen, kotzt man noch mehr ab als vorher, wenn man sieht, was für eine Müllhalde unsere (Achtung, böööööööses Wort!) Heimat geworden ist. Überall liegen mehr oder weniger leere Packungen rum, Taschentücher werden achtlos auf den Boden geworfen, und unsere Party People fühlen sich besonders originell, wenn sie nicht nur der Nachbarschaft mit ihrem samstäglichen Gegröhle auf die Nüsse gehen, sondern auch noch ihre Wodkaflaschen auf der Straße zerdeppern lassen.

    Wo sind wir hier eigentlich? Was ist mit unserer Jugend und, so leid es mir tut, das sagen zu müssen, mit unserer aktuellen Elterngeneration los? Kapiert hier keiner mehr, dass das Bild, das unsere Orte abgeben, auch das Bild der Menschen ist?

    Hey, wenn man hinter diesen gedankenlosen Schwachmaten hinterherräumt, dann kommen am nächsten Tag die nächsten Vollidioten. Denen fällt es offensichtlich auf, dass eine Straße sauber ist, also müssen sie gleich wieder etwas fallenlassen.

    Wie sieht es in Eurem Wohnort aus? Ist meiner nur ein Einzelfall, oder habt Ihr auch überall Müllhalden? Wenn ja, habt Ihr (legale :D ) Ideen, wie man das Übel gleich an der Wurzel gepackt bekommt?

    Um ein Despot sein zu wollen, muss man eine an der Klatsche haben. Find ich. ^^

    Übrigens, ich finde die politischen Diskussionen hier sehr gut. Schade, dass sie offensichtlich nicht so gern gesehen sind. Man sollte sich überlegen, einen geschlossenen Bereich auf diesem Forum dafür zu schaffen. Also öffentlich sichtbar, aber nur von Mitgliedern, die dazu explizit freigeschaltet sind, beschreibbar.

    Da ist ein kleines Land am Abgrund, in der internationalen Isolation. Und es hat einen neuen - tut mir leid, aber das Wort passt nun mal - Anführer. Dieser muss aus dem Schatten seines Vaters rauskommen, und er muss vor allem denjenigen in seinem Machtkreis gefallen.

    Also macht er jetzt einen auf dicker Mann (ok, wird ihm nicht so schwer fallen), und die Militärs findens geil, weil gerade das ihre Existenzberechtigung mit sich bringt.

    Er riskiert dabei aber sehr viel, nicht nur für sein Land. Sondern für die ganze Welt. Weil wir Blöcke haben, die oft einfach nur deswegen so oder so entscheiden, weil der jeweils andere Block andersrum entschieden hat.

    Schubladen-, Block- oder sonstwie unreifes Denken ist nie gut. Mal sehen, ob die Welt es wenigstens bei Nordkorea mal schafft, zusammenzuhalten.

    Tut mir leid, aber nach meinem Anruf bei einer Redaktion einer Regionalzeitung, bei dem von der Redakteurin abgelehnt wurde, sich auch nur die Texte von Freiwild im Internet anzuschauen (ich hab ja nicht mal vorgeschlagen, dass sie sich die Lieder anhört!), gehe ich davon aus, dass das ihre Überzeugung war. Ich glaube nicht, dass ihr als Journalistin verboten ist, auf Lyrics-Seiten zu recherchieren.

    Die Redakteurin hat das in einer Art und Weise abgelehnt, die mir das Gefühl gab, dass sie Angst haben würde, sich an den Lyrics zu infizieren. :D

    Es ist meiner Meinung nach eine Hetze von denjenigen, die Freiwild in ihren Songs kritisiert: Den Journalisten. Sie haben ein Selbstbild, das eine reine Huldigung darstellt, sie halten sich für diejenigen, die die Welt aufklären, die die "Wahrheit" in die Stuben bringen. Sie haben eine Gesinnung, die nicht hinterfragt wird.

    Dabei sind sie nur besessen davon, ihre Meinung, ihre Perspektive, den Menschen ins Hirn zu nageln.

    Sie haben den Unfug von Mia und Kraftklub nur dankbar aufgenommen. Es gibt wenige, die das Gequatsche dieser Bands kritisch betrachtet haben, z.B. die Süddeutsche in ihrem Beitrag, in dem zurecht gefragt wird, warum Mia und Kraftklub was dagegen haben, mit Freiwild genannt zu werden, aber nichts gegen Rapper aussetzen, die z.B. ein frauenfeindliches Bild zelebrieren.

    Aus meiner Sicht haben Journalisten heutzutage ein Problem mit ihrem Hang zur Selbstherrlichkeit. Kaum kommt nur ein Hauch von konstruktiver Kritik an der Qualität ihrer Arbeit auf, reagieren die meisten von ihnen angepisst.

    Wisst Ihr, an was mich die Treibjagd um Freiwild erinnert, ohne es selbst erlebt zu haben? An die McCarthy-Ära in den USA. Dort wurden angebliche Kommunisten vors Fadenkreuz genommen. Damals ging es von der Politik aus, und die Medien haben das Thema dankbar aufgenommen, schon allein weil es täglich neue Nachrichten geboten hat.

    Seit ein paar Tagen geistern Bilder von Angela Merkel im Badeanzug durch die Presse, sie weilt derzeit im Badeurlaub in Italien. Es sind nicht nur die Paparazzi, die die Fotos schießen, es sind vor allem die Zeitungen, die sie drucken. Man kann von Frau Merkel halten was man möchte, aber Privatsphäre ist auch von Journalisten zu respektieren.

    Ich empfinde inzwischen Journalismus oft als widerwärtig.

    Ich hab mir auch schon überlegt, hier auf dem Board vorzuschlagen, dass sich Musiker unter Freiwild-Fans zusammentun und gemeinsam einen Song schreiben. Kann man ja ohne Probleme heutzutage übers Internet organisieren. Jeder nimmt zuhause seine Spur auf, und dann mischen wir die Spuren zusammen.

    P.S.: Ich bin Bassist. ;)

    Ich muss mich korrigieren, "Journalist" ist kein geschützter Begriff für einen Beruf.

    Das heißt, dass sich jeder als "Journalist" bezeichnen darf. Und jeder, der sich als "Journalist" bezeichnet, kann diesen Titel ohne Wert natürlich auch dazu verwenden, um andere oder sich selbst als "Experten" zu bezeichnen - was eigentlich auch ein Titel ohne Wert ist.

    Warum wirken eigentlich Titel ohne Wert auf so viele Menschen, als ob sie wirklich was aussagen würden?

    Oh übrigens, für die Moralapostel unter uns: Entschuldigung, dass ich nicht "Journalist/in" oder so geschrieben habe. Natürlich sind sowohl Männer als auch Frauen gemeint.

    Darauf wollte ich gar nicht hinaus. Dass so gut wie jedes Land, so gut wie jedes Volk, so gut wie jede Nation in Laufe der Geschichte unrühmliche Kapitel hatte, sollte jedem klar sein.

    Ich will mich nicht dauernd für etwas rechtfertigen, was ich für absolut demokratisch und grundgesetzlebend halte. Ich finde, dass sich diese ganzen Leute, die über Freiwild herziehen, für ihre wirklich kruden Argumente rechtfertigen müssten. Ich stehe dazu, dass ich die oben genannten Worte des Herrn Speit für hochgradig problematisch halte, wenn er sie tatsächlich auf die Zeilen des Freiwild-Liedes beziehen würde. Unter anderem deswegen, weil das in keiner Silbe im Text steht und deswegen sein alleiniges Gedankengut darstellt, welches in dem Beitrag als "allgemeingültig" präsentiert wird.

    Dabei geht es mir nicht um Freiwild. Mir geht es darum, dass auf dem Weg dieser Art und Weise, wie da argumentiert wird, zentrale und wichtige Grundsätze des Grundgesetzes in Frage gestellt werden könnten. Und für unser Grundgesetz kämpfe ich.

    Es wird Zeit, dass wir aufhören, uns für unsere Position zu verteidigen. Es wird Zeit, dass wir klar machen, welche Argumente Unfug sind.

    Ich war letzten Sommer zum ersten Mal in Südtirol, das als bisher totaler Bergverweigerer, und dieses Jahr gehts wieder hin. Südtirol ist toll, die Menschen dort haben eine tolle Grundeinstellung (ich nenn das "gelassene Ehrlichkeit"), und die Gegend ist ein Traum.

    Bisher habe ich es nicht verstanden, wie man immer und immer wieder in eine bestimmte Gegend fahren kann. Seit letztem Sommer bin ich selbst so ein "hach-ich-will-da-wieder-hin"-Heini. ;)

    Ich möchte noch einen Gedanken loswerden, und zwar in Form eines offenen Briefes an Herrn Speit, "Rechtsextremismusexperte".

    Sehr geehrter Herr Speit,

    in dem vom ZDF und seinen Ablegern verbreiteten Beitrag "Frei, laut und national?" äußern Sie sich zu den Zeilen des Liedes "Wahre Werte" in einer Form, die aus meiner Sicht weder schlüssig noch zulässig ist.

    Ab Minute 5:40 wird folgendes gesagt:

    Zitat

    Freiwild singt in "Wahre Werte": "Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat. Ohne sie gehn wir unter, stirbt unser kleines Volk". (Daraufhin mit Unterschrift Andreas Speit, Rechtsextremismusexperte) "Die Traditionen, die Bräuche, sollten sich bloß nicht mit anderen Kulturen, wie's dann heißt, vermengen und vermischen und das ist eine harte Absage an eine offene, heterogene, moderne Gesellschaft, die hier sozusagen präsentiert wird, vermeintlich unpolitisch. Und wenn dann mittendrin im Text noch erwähnt wird, "wer die Heimat nicht mag, soll sie doch verlassen" (Einspielung der Zeilen von Freiwild, wo nicht das Wort "mögen", sondern "sich schämen" verwendet wird - ist aus meiner Sicht ein großer Unterschied, Herr Speit!) "Dieser Satz erinnert mich leider an eine gängige Parole, die ich regelmäßig bei Neonazi-Aufmärschen höre, wenn sie auf Gegendemonstranten treffen, gröhlen sie immer wieder: 'Wer Deutschland hasst, soll Deutschland verlassen'".

    Herr Speit, ich entgegne Ihnen dazu folgendes, als Vergleich.

    Die Keimzelle der Gesellschaft ist die Familie, und die Keimzelle der Familie ist eine Beziehung. Sind wir uns soweit einig?

    Ich bin mit einer katholisch gläubigen Frau verheiratet. Ich selbst bin Atheist. Natürlich darf und soll sie in unserer Ehe ihren Glauben leben dürfen, natürlich darf und soll sie in unserer Beziehung die katholischen Bräuche praktizieren dürfen. Natürlich darf und soll sie zur Osternacht in die Kirche gehen, wenn sie möchte. Und natürlich darf und soll ich mitgehen, wenn ich möchte - oder auch nicht.

    Diese respektvolle Basis, diese grundgesetzkonforme Freiheit, die wir uns gegenseitig lassen, ist einer der Gründe dafür, dass diese Ehe nun schon in ihrem 18. Jahr steht. Wenn wir uns gegenseitig nicht unsere Sprache, unseren Brauchtum, und unsere Weltanschauung lassen würden, wäre die Ehe schon lang kaputt gegangen. Vermischung, so wie Sie es beschreiben, wäre eine zwanghafte gegenseitige Übernahme der gegenseitigen Kulturen. Dann hätten wir beide sehr schnell die Heimat unserer Ehe verlassen.

    Genau so und nicht anders verstehe ich den Text von Freiwild: Gegenseitige Achtung und gegenseitigen Respekt, das Zulassen des gegenseitigen Andersseins, keine Unterdrückung (so wie Südtirol sie viele Jahre lang erlebt hat, was glauben Sie eigentlich aus Ihrer bequemen deutschen Warte, wie sich die Menschen dort gefühlt haben, als in Bozen ständig schwerbewaffnete Carabinieri durch die Straßen gingen und als es verboten war, in der Öffentlichkeit Deutsch zu sprechen?).

    Ihrer Interpretation des Textes kann und werde ich niemals folgen. Wenn Sie nun meine Ehe als nicht modern bezeichnen möchten, in Ordnung. Dann sind wir halt altmodisch und fühlen uns gut dabei. Und Sie können weiterhin die Betroffenheitsmiene aufsetzen, die ich sonst nur vom Moderator von Akte 20xx auf Sat 1 kenne.

    In diesem Sinne verabschiede ich mich

    Mit freundlichen Grüßen

    Vorurteilsfrei ist keiner. Und Leute, in der Tierwelt ist es ganz normal, dass man vorsichtig auf "Neues" zugeht. Das ist Instinkt, keine Dummheit. Diese Verhaltensweise hat unzähligen Spezies dabei geholfen, in einer rauhen Welt, wie die Erde es nun mal ist, zu überleben.

    Schaut Euch mal Hunde an. Die gehen auf andere Hunde, die sie kennen, freudig zu (oder auch wild bellend los, je nachdem, was sie mit denen erlebt haben). Solange sie ihre Artgenossen nicht kennen, schnuppern sie erst mal. Sind jetzt alle Hunde Nazis? Bei Hunden finden die meisten Menschen diese Verhaltensweise niedlich.

    Der Unterschied zu Hunden und anderen Tieren ist: Der Mensch macht nicht nur seine eigenen Erfahrungen, was seine Artgenossen betrifft. Er lässt sich auch von Erfahrungen anderer beeinflussen. Und übernimmt auch die Vorurteile von anderen, auch aus den Medien. Das erschwert das Zusammenleben ungemein. Weil es den Menschen vom "schnuppern" abhält.

    Es gibt bei allem im Leben und von allem im Leben ein gesundes Maß. Und alles was über dieses Maß hinaus geht ist Gift.

    Wir müssen jedoch der Grünen Jugend zugestehen, dass sie im jugendlichen Leichtsinn Fehler machen. Das, was für den Sänger von Freiwild gültig ist, muss auch für die Grüne Jugend gültig sein. Viel schlimmer finde ich, wenn Erwachsene mit der entsprechenden Ausbildung unterwegs sind, um ihre Leser, Zuhörer oder Zuschauer zu beeinflussen.