Für den dens interessiert/interessieren könnte:
Mal ein etwas sachlicheren und von weniger Panikmache und Hysterie geprägter Ausschnitt zum Thema Gewalt in Fussballstadien aus der SZ:
"Stuttgarter Zeitung, 15.11.2011
Seite 3, Kommentar Tobias Schall
Reden statt Repression
Fußball Verbände und Politik tun gut daran, die
Gewaltdebatte endlich sachlich zu führen. Von Tobias Schall
Und wenn man nicht mehr weiterweiß, gründet man einen
Arbeitskreis. Neudeutsch heißt das „Task-Force” - und eine solche soll sich des
Themas Sicherheit im Fußball annehmen. Das ist eines der Ergebnisse des Runden
Tischs zwischen Vertretern des Fußballs und dem Bundesinnenministerium.
In den vergangenen Wochen haben viel zu oft Hysterie und
Populismus die Debatte um Gewalt im Fußball bestimmt. Alles wurde in einen Topf
geworfen: gewalttätige Ausschreitungen mit Pyrotechnik und Schmähgesänge in
Stadien. Und alles Mögliche an denkbaren Repressionen wurde da von diversen
Amtsträgern gefordert. Jegliche Differenzierung blieb auf der Strecke - wie
auch jegliches realistische Maß. Man konnte das Gefühl bekommen, dass die
Stadien zu einer No-go-Area geworden sind. Daher ist es geradezu wohltuend und
richtig, dass gestern keine plakativen Lösungen angepriesen wurden, sondern
dass man den Dialog suchen will - den der Verband übrigens mit den
Ultra-Gruppierungen selbst abgebrochen hatte.
Gewalt im Fußball, die von spektakulären Einzelfällen
abgesehen tatsächlich zum Glück nur noch selten vorkommt, ist vor allem das
Resultat gesellschaftlicher Verwerfungen. Der Fußball ist dabei nur die
Projektionsfläche, nicht die Ursache. Populismus und Sonntagsreden helfen da
wenig."