für all die, die kein Bild+-Kunde sind, möchte ich hier das gestrige Interview veröffentlichen, damit ihr nichts verpasst:
- VON ENRICO AHLIG
Zurück in die Musikschule – Rock ’n’ Roll!
Der Frei.Wild-Sänger geht von der Bühne wieder auf die Schulbank. Philipp Burger(34) nimmt Gesangsunterricht!
Jetzt erst? Seit fast 15 Jahren ist er mit seiner Band Frei.Wild erfolgreich, erreichte dreimal Platz eins der deutschen Albumcharts.
Nun buchte er Unterricht beim Salzburger Robin Dietz – der in der Vergangenheit die Stimmen von Weltstars wie Take That und Nina Hagen schulte und als Vocal-Coach bei „The Voice Of Germany“ fungiert.
Doch warum geht ein erfolgreicher Sänger noch einmal in die Musikschule?
Burger zu BILD: „Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mich in mehreren Bereichen weiterzubilden – nicht weil ich muss, sondern weil es einfach tierisch Spaß macht. Seit meiner landwirtschaftlichen Ausbildung letztes Jahr habe ich enorm Bock auf solche Dinge. Neulich habe ich sogar einen Pizzateig-Kurs absolviert. Meine Stimme ist mein größtes Kapital, ohne dieses Stimme hätte Frei.Wild ein wahrlich großes Problem. Deshalb nehme ich jetzt Unterricht.“
Der Plan: Zweimal im Monat lernt Burger von jetzt an, mehr aus seiner Stimme zu machen! Am Dienstag hatte er seinen ersten Schultag.
Burger zu BILD: „Ich war überrascht, dass ich scheinbar den größten Teil intuitiv richtig mache. Die fehlenden 15 bis 20 Prozent zur absolut konstanten und nach den Shows nicht heißeren Stimme gilt es nun zu trainieren. Nach einer Stunde habe ich bereits Nuancen entdeckt, die ich bisher so noch nicht an mir kannte.“
Doch was kann ein Coach einem gestandenen Sänger noch beibringen?
Dietz beschreibt: „Philipp wendet als Rocksänger eine Technik an, in der er auf seine Stimme einen Effekt, ähnlich dem eines Gitarren-Verzerrers legt. Diese Art zu singen birgt zweifellos ein sehr hohes Risiko, sich zu verletzen und die Stimme zu schädigen. Mein Job ist es, ihm zu zeigen, wie er diese Rocksounds gesund und ohne seine Stimme zu schädigen produzieren kann. Philipp hat seine Stimme in der Vergangenheit oftmals über die gesunden Grenzen hinaus belastet.“
Vor allem auf Tour, wie Sänger Burger bestätigt: „Das Problem ist, dass man während dem Konzert schlichtweg unglaubliche Emotionen verspürt und diese dann auch durch seine Stimmbänder jagt, die Aftershowpartys, eiskaltes Bier, verqualmte Nightliner und wenig Schlaf sind ganz sicher keine großen Helfer gegen Heiserkeit.“
Fans brauchen übrigens keine Veränderung zu fürchten. Burger will nicht zum Schmuse-Rocker umschulen – er hat ganz andere Pläne.
„Ich möchte genau so klingen wie bisher und genau deswegen habe ich mich für Robin entschieden, genau darin ist er der Beste. Ich klinge ja eh teilweise wie sanftes Kätzchen, und Schmuse-Rocker sind wir doch auch schon lange, nur eben halt etwas lauter und mit Zigarette im Mund. Außerdem möchte ich bei der ECHO-Verleihung allen ein wohlklingendes Ständchen singen.“