2009/08/22 | O-f-t 09

    • Offizieller Beitrag

    Wieder rief das vielleicht schönste Festivalgelände Deutschlands zum Pogo unter dem Namen O-F-T. Am frühen Mittwochabend erreichte ich den Zeltplatz um nach exakt 24min den ersten Festivalisten beim reiher zu beobachten. Dafür, dass erst am nächsten Tag die ersten Bands spielten, find ich das eine sehr rekordverdächte Zeit! Mittwoch also getrunken, gefeiert und gelacht und bevor ihr fragt, wo war der Tiz, natürlich in der Wagenburg bei dem Saunaclub Pornobeere. Eben jene lustige Gesellen boten mir dann auch die ersten beiden Nächte unterschlupf weil mein Zelt erst später anreisen sollte. So wurde das Bier gezapft und was soll man schon groß sagen?
    Donnerstag um 10.30h gab es dann die Pyjama-Party mit samt Frühshoppen. Der extra gekaufte Kik-Schlafanzug brachte die erhofften großen Augen. So wurde weiter gefeiert, gesungen und gelacht, bis Wege und Chris gegen 17h die Stadt aus Eisen befuhren und wir mit den Merchaufbau begannen. Als eine der wenigen Bands die am Donnerstag schon aufstanden genossen wir die erstaunliche Ruhe, irgendwie sah es aus als hätten sich max. 500 Leute vor der O-F-T-Stage eingefunden gehabt. Dementsprechend langweilig/trinkreich ging der Donnerstag zu. In meiner Schicht hab ich somit alle Bands des Donnerstags verpasst. Die Bonkers sollen es als letzte Band auf stolze 20 Zuschauer gebracht haben. Irgendwie glaub ich das sogar. Verdammt schade! Angekommen auf’m Zeltplatz gab es dann eine Runde Solidaritäts-FKK-Trinken für Pornobeere, weil dieser mit kaputter Hose alles hängen ließ. Ergo mussten fortan alle Kerle am Tisch ebenfalls unten ohne mittrinken. Klar! Der Freitag offenbarte nun das, was wir eigentlich schon uns irgendwo denken mussten. Um 12.30h wurde der Merchandise aufgeschlossen, um 12.31h gab es den Fassanstich des 20l-Fässleins. Neben dem Frei.Wild-Stand gesellten sich die Jungs von KB-Records, was einen sehr lustigen/feuchtfröhlichen Festivalverlauf garantieren sollte. Nach deren Aufbau machte Chris eine herrliche akrobatische Figur und befestigte den Banner von Krawallbrüder während er auf einem Bauzaun balancierte. Mind. Gold bei Olympia hätte das gegeben! So ward uns alle langweilig, wirklich alle, es kam keine Sau. Ab und an verirrte sich der ein oder andere Gast auf das Festivalgelände, wir ertranken die Langeweile hinterm Stand und prosteten mehr als alles andere. Als es irgendwann derbe anfing zu regnen kamen auch mehr Leute in die Orangerie und man konnte ein schönes kleines Unwetterchen im geschützten Haus begutachten. Wieder hatte ich kein Glück Bands zu sehen, immerhin konnte ich dann Krawallbrüder live sehen, die neben Klassikern ala „Zweite Heimat“, „Halbstark“ und natürlich „Krawallbrüder“ gab es mit „15“ und „Gott mit uns“ auch zwei neue Songs zu hören. Vorher verloste ich noch eine Spanienreise, auch ganz nett, habe leider nicht dran teilnehmen dürfen, egal. Insgesamt hatten die Saarländer am Freitag die meisten Leute vor der Bühne, insgesamt aber nur auf Rang 3 (2.000 Leute?)gelandet. Sehr schade, denn die Jungs waren wirklich gut. Überraschenderweise, auch für die Band, spielte man als letzten Song des Abends „Für uns zu spät“. Für mich war es wahrlich nicht zu spät, denn gleich im Anschluss spielten die Streetcore-Legenden Toxpack. Was für ein grandioses Feuerwerk hier mal wieder vom Stapel gelassen wurde. Den Beginn gab man mit einem neuen Song mit dem Namen „Kopfbohrer“ um dann weiter ohne große Ansangen sondern erstklassigen musikalischen Übergängen von einen Song in den nächsten sich manövrierte. Toxpack heißt straight nach vorn, da gibt’s keine Pausen, kein Luftschnappen und vor allem keine rumstehenden Fans. Nach „Suff & Wilde Spiele“ musste ich dann den Leute vor der Bühne mitteilen, dass ein Vollpfosten den Shuttlebus kaputt gemacht hat und somit ab sofort auf dem Gelände jeder Fussgas geben musste, was nicht grade wenig war. Blödes Arschloch! Genau wegen diesen Deppen werden doch Festivals teurer, mutwillige Zerstörung, kein Respekt vor dem Eigentum anderer und Vermüllung der Zeltplätze…aber ich drifte ab. Zwischen den neuen Krachern „100% Ich“ und „Epidemie“ gesellten sich drei weitere Songs der Scheibe „Cultus Interuptus“. Den Abschluss bildete dann das Discipline-Cover „Everywhere we go“. Welch großartige Leistung. Eine super Show, klasse Sound und leider zu wenig Leute, aber der Slot als letzte Band am Freitag war auch mal wieder sehr unglücklich, wie in den Vorjahren auch. Ich schoss mich nun gepflegt ab und bekam mal wieder einen tierischen Hals. Da der Merchandise diesmal in der Orangerie war, sollten die Bands untereinander klären wann wir die Halle dichtmachen. Bevor ich zu Toxpack ging regelte ich mit 9/10 Ständen die Halle um 1.15h zu schließen, was auf Befürwortung stieß. Leider stellte sich die Band Crashing Caspars derartig quer das ALLE anderen verdonnert worden sind, so lange hinter den Ständen zu lungern bis ich die Herren dann doch entschlossen gegen 3.30h abzubauen. Grandioses Kino ihr Spinner! Gefühlte zwei T-Shirts verkauft und sich den Unmut aller Bands zugezogen. Sorry, zwar stimmt die Musik aber ein solches Kasperle-Theater veranstalten ist vollkommen fehl am Platze!
    Wie gesagt, ich betrank mich gepflegt und merkte nicht mal, dass ich vor’m Schlafgehen eine Cola-Flasche mit Cola-Whisky verwechselte und mir nochmal 1/2l hinter die Binde kippte. Man hab ich gut geschlafen gehabt.
    Der Samstag wurde dann anfangs recht entspannt. Willi Wucher getroffen, wiedererkannt und schwups bekam ich das mir versprochene Shirt geschenkt, ein Foto hier und dann…ja richtig Merchandise ab 12h, keine Sau da…wurde getrunken. Als dann Pöbel & Gesocks spielten kotzte Willi schön auf die Bühne, nachdem er sich das Mikro in den Hals schob. Schon sehr krank. Weil ich nicht viel zu tun hatte, sagte ich dann die Bands Pro-Pain, Kärbholz, 9mm(+Reiseverlosung) und Frei.Wild an, wovon ich außer der letztgenannten Band keine einzige mitbekam. Extrem schade, denn die Auftritte der Bands aus Hanau bzw. Ruppichteroth waren wohl richtig fett. Aber auch die Südtiroler wussten zu gefallen. Philipp konnte es nicht mit ansehen, dass ein Rollstuhlfahrer im Graben nichts sieht und ließ ihn dann auch fix auf die Bühne kommen, wo der junge Herr permanent Wheelys fuhr während Frei.Wild mit „Arschtritt“, „Frei.Wild“ und „Halt Deine Schnauze“ die Bühne rockten. Mit „Niemand“ wurde mal wieder ein neuer Song präsentiert. Sehr spiel-und redefreudig zeigte man sich, bedankte sich bei der Crew, Ex-Manager Michl, der Orga und , für mich das Highlight, ließ Philipp die Meute um 180 Grad drehen, so dass sie Alex, dem Tontechniker, applaudieren sollten. Grandioses Bild. Dann sangen die Fans alleine „Alkohol“, was auch einem sehr den Schauer über das Kreuze liefen ließ. Zu“ Schwarz & Weiß“ wurden wieder Leute auf die Bühne geholt zum mitsingen, da der Graben aber 4m breit war, konnte niemand springen. So haben vorne Bekannte, Freunde und Crew-Mitglieder schon angefangen die Fans zu tragen um sie dann an die Menge weiter zu reichen, sehr lustiger, anstrengender Spaß. Danach ging ich dann wieder auf die Bühne um die Leute zu einem Graben zu „kommandieren“ und bin dann selber noch mit in die erste Reihe gestiegen, damit auch ja niemand zu früh losrennt. Die Wall of Death bei „Sieger stehen da auf…“ war extrem hart mal wieder, danach wäre ich am liebsten ins Krankenhaus gegangen. Freudiger, schmerzhafter Spaß. Die Band verabschiedete sich, ließ sich kurz Backstage blicken und danach hieß es Bierchen zischen Backstage.
    Keine Ahnung wann wir ins Bett fielen, aber ein toller Auftritt von Frei.Wild beendete dann auch eigentlich für mich das Festival. Das was ich erlebte, war grandios, hat mir sehr gefallen.
    Sehr positiv fand ich, dass ich nicht einen Nazi ausmachen konnte, was ich auch nicht wirklich auf die Wagenburg zurückführen würde, ich sah und hörte auf dem ganzen Zeltplatz nix Rechtes. So muss das sein. Nicht so toll empfand ich das Pfandsystem, was schon heftig kompliziert und teuer war, genauso wie das mit dem Müll. Um 12h den Merchandise aufmachen brachte auch nicht wirklich was, 3-4h später hätte vollkommen gelangt, aber nun denn.

    Gruß und fetten Dank geht raus an: Karin, Olaf, den Bands: Frei.Wild, Toxpack, Kärbholz, Krawallbrüder, 9mm, natürlich Rippi und der kompletten Frei.Wild-Crew, Chris, Sandy, Thomas (Mandy) Johannes samt Freundin für’s Fahren, Willi Wucher für’s Shirt, Basti, Line, Steffi, Motzi, Koju, Alex, allen Insassen der Wagenburg rund um den Saunaclub Pornobeere, dass war der Wahnsinn! Und alle die ich jetzt vergesse. War nen lustiger Spaß mit euch.


    Euer Tiz (Bilder: illtiz.com)


    Setlist Toxpack:
    01 Kopfbohrer
    02 Komm sags mir
    03 Notenbrand
    04 Aggressive Kunst
    05 Ohne Mich
    06 Suff & Wilde Spiele
    07 100% Ich
    08 Rebell der Großstadt
    09 Streetcore
    10 Farbfieber
    11 Epidemie
    12 Cultus Interruptus
    13 Wahnsinn
    14 Krumme Beine
    15 Everywhere we go (Discipline Cover)

    Setlist Frei.Wild
    01 Intro
    02 Sie hat Dir nen Arschtritt gegeben
    03 Frei.Wild
    04 Halt Deine Schnauze
    05 Alkohol
    06 Niemand
    07 Irgendwer steht Dir zur Seite
    08 Voll
    09 Südtirol
    10 B.O.U.L.
    11 Weiter, immer weiter
    12 Der Tod er holt uns alle
    13 Schwarz & Weiß
    14 Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

  • Toller Konzertbericht. Hab das auch als eins der lustigsten, feuchtesten Events in diesem Jahr empfunden. Klares Highlight: der Auftritt von Frei.Wild am Samstag. Überragendes Gesamtpaket mit super Sound und geilem Auftritt. Aber auch Kärbholz und Engel in Zivil haben mir persönlich Spaß gemacht. Ich hoffen, wir werden nächstes Jahr wieder ein O.F.T.-Festival mit Frei.Wild erleben. Ich bin auf jeden Fall wieder dabei.

    Also bis dann, und fühlt Euch alle gegrüßt. :D

  • :daumenhoch:
    Super Bericht
    Du hast alles auf den Punkt gebracht.
    Ich sage auf jedenfall bis zum nächsten OFT